Einsame Strände, wunderschöne Nationalparks und unberührte Natur. Genau das findet man auf einem Roadtrip durch Neuseeland. Gerade mit einem Camper oder Auto ist man unabhängig und kann seine Route flexibel gestalten. Du kannst täglich spontan entscheiden, wo du die nächste Nacht verbringen möchtest. Neuseeland bietet Outdoorfanatikern eine geniale Infrastruktur und ermöglicht Campingbegeisterten fast überall im Zelt oder Wohnmobil zu übernachten. Was du zum Thema Camping in Neuseeland beachten solltest erfährst du dabei in diesem Artikel.

Auch Kiwis lieben Camping

Wer denkt, dass campen nur etwas für die Touristen ist, der irrt. Auch unter den Einheimischen ist Camping weit verbreitet. Ob zu Weihnachten, in den Ferien oder einfach mal so am Wochenende, Camping gehört bei den Kiwis einfach dazu. Aus diesem Grund findet man fast überall Stellplätze, Holiday Parks und Campingplätze. Es gibt gefühlt in jedem Ort einen eigenen Campingplatz darunter  immernoch zahlreiche kostenlose im wunderschönen Neuseeland. Camping ist in Neuseeland also auch eine unheimlich gute Möglichkeit „Locals“ kennen zu lernen, vorausgesetzt du lässt dich darauf ein und campst auch mal abseits der typischen Touristenplätze.

Camping in Neuseeland – Campingplätze des Department of Conservation

Das DOC bietet eine riesige Anzahl an Campingplätzen in Neuseeland. Diese liegen zahlreich verstreut über beide Inseln. Es gibt sie in unterschiedlichen Preiskategorien und mit verschiedener Ausstattung. In den letzten Jahren hat das Department of Conservation die Preise ganz schön angezogen, ohne dabei jedoch die Campingplätze zu verbessern. Das markanteste Beispiel liegt dabei im Milford Sound National Park: Plumpsklo und Wasser aus dem Fluss für stolze 13 Dollar pro Person. Kategorie „Scenic Campsite“ also, obwohl dieser von der Ausstattung her lediglich ein Basic oder Standard Campingplatz wäre. Wie auch immer, der Massentourismus hat seinen Preis, auch in Neuseeland.

Basic

Kosten
  • kostenlos

Wie der Name schon sagt ist die Ausstattung eines Basic Campingplatzes in Neuseeland wirklich nur sehr spärlich. Es gibt ein Plumpsklo und Wasser. Das Wasser muss dabei nicht unbedingt aus einem Hahn kommen, sondern kann auch in Form eines Flusses oder Baches vorhanden sein. Der Vorteil dieser Campingmöglichkeit in Neuseeland ist der Kostenfaktor. Es kostet nämlich gar nichts!

Standard

Kosten
  • 8 NZD pro Nacht als Erwachsener und 4 NZD für Kinder (5-17 Jahre), Kleinkinder kostenlos

Zwischen einem Basic und einem Standard Campingplatz gibt es keine extremen Unterschiede. Meist gibt es ebenfalls lediglich Plumpsklos und eine kleine Auswahl weiterer Ausstattungsmerkmale. Diese variieren von Campingplatz zu Campingplatz. Bei manchen Standard Campingplätzen in Neuseeland findest du Wasserhähne, kalte Duschen, Feuerstellen, Picknicktische und einen Unterstand zum kochen. Leider sind diese Ausstattungsmerkmale eher eine Seltenheit.

Scenic

Kosten
  • Unpowered: 13 NZD pro Nacht, Kinder 6,50 NZD und Kleinkinder kostenlos;
  • Powered: 16 NZD pro Nacht, Kinder 8 NZD und Kleinkinder ebenfalls kostenlos

Scenic Campingplätze haben dieselbe Ausstattung wie die Standardcampingplätze. Die höheren Kosten sind nur durch die Beliebtheit der malerischen Gegend begründet.

Serviced

Kosten
  • Unpowered: 18 NZD pro Nacht, Kinder 9 NZD und Kleinkinder kostenlos
  • Powered: 21 NZD pro Nacht, Kinder 10,50 NZD und Kleinkinder kostenlos

Die „Serviced“ Campingplätze sind vergleichbar mit Holiday Parks. Hier gibt es einen Ranger, welcher für den Campingplatz zuständig sind. Es gibt Stellplätze mit Strom, Kochmöglichkeiten, Kühlschränke, Abwaschmöglichkeiten, Spültoiletten, Duschen und Möglichkeiten seine Wäsche zu waschen. Auch Strom ist bei dieser Campingvariante vorhanden. Diese Campingmöglichkeit ist für alle gut geeignet, die in Neuseeland zwar campen möchten, aber dabei nicht auf bestimmte Annehmlichkeiten verzichten wollen.

Camping in Neuseeland – Private Campingplätze

Camping Neuseeland Miri

In Neuseeland gibt es auch sehr viele Farmer und Privatpersonen, die Campern die Möglichkeit bieten auf ihrem Grundstück zu übernachten. Die Ausstattung und Preise variieren dabei natürlich stark. Regelmäßig Campingapps checken und Augen nach Schildern am Straßenrand offen zu halten kann sich also definitiv lohnen.

Weiterer Tipp: Miri und ich haben auch oftmals in Hostels angerufen und gefragt ob sie Stellplätze haben welche man nutzen kann. Der Vorteil daran ist, dass man die Ausstattung des Hostels mitnutzen kann, aber weniger bezahlt als für einen Dormroom.

Holiday Parks in Neuseeland

Holiday Parks zählen zu den großen Campinganlagen in Neuseeland. Hier kostet eine Übernachtung zwischen 14$ und 30$ pro Person. Das ist stark abhängig davon ob du eine „powered“ oder „unpowered“ Campsite möchtest.

Holiday Parks sind eine luxeriöse Möglichkeit in Neuseeland zu campen. Die Campingplätze haben oftmals eine sehr gute Ausstattung. Von einer Dusche bis hin zur Waschmaschine gibt es alles, was das Touristenherz begehrt.

Miri und ich waren selbst das ein oder andere Mal in einem Holiday Park, vor allem zum Wäsche waschen, und haben es auch nie bereut.

Allgemeine Regeln zum Thema Camping in Neuseeland

Freedom Camping in Neuseeland

Im Internet schwirren immer wieder die wildesten Theorien zum Thema „Freedom Camping“ in Neuseeland umher. Gerade zum Freedom Camping gibt es immer wieder gefährliches Halbwissen und viele Unwahrheiten. Um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, wollen wir dir die aktuellen Regelungen für Freedom Camping in Neuseeland aufzeigen und euch noch ein paar verlässliche Quellen an die Hand geben.

Auf Conservation Land ist Camping prinzipiell erlaubt, es sei denn es ist ausdrücklich etwas anderes beschildert. Einschränkungen resultieren oftmals aus dem Verhalten der vergangenen Campergenerationen oder wichtigen anderen Gründen, die Freedom Camping nicht ermöglichen (z.B. erhöhte Waldbrandgefahr etc.).

Wichtig zu erwähnen ist die Unterscheidung zwischen Self Contained Fahrzeugen und Campern, die ein solches Zertifikat nicht haben. Mit einem Self Contained Camper hast du eine weitaus größere Auswahl an kostenlosen Campingplätzen in Neuseeland.

Grundregeln des Freedom Campings in Neuseeland

  1. Das Campen auf Privatgelände ist grundsätzlich nicht gestattet.
  2. Besucher müssen ihre eigenen Toilette, Frischwasser- und Abwassersysteme mitführen, es sei denn, diese stehen am Stellplatz zur Verfügung.
  3. Müll und Ausscheidungen dürfen nirgends einfach auf dem Stellplatz zurückgelassen werden.
  4. Das Leeren von Campingtoiletten ist ausschließlich an offiziellen Abwasserstationen erlaubt.

Wie pflege und verpflege ich mich wenn ich „freedom campe“?

Camping Neuseeland Verpflegung
Ein leckeres Campingmenü aus ganz viel Gemüse!

An sich ist die Antwort ziemlich simpel: du gehst in den Supermarkt und kaufst die Lebensmittel, die du für die nächsten Tage brauchst. Wichtig ist, dass du keine leichtverderblichen Lebensmittel kaufst, außer du hast natürlich einen Kühlschrank im Camper. Weiterhin benötigst du einen Gaskocher, Campinggeschirr und schon kann das Kochen losgehen.

Kauf dir am besten noch zwei große Wasserkanister, welche du in jedem Ort wieder mit Trinkwasser auffüllen kannst. Wasserspender sind in jeder Camping App eingezeichnet und somit solltest du keine Probleme haben in Neuseeland kostenloses Trinkwasser zu finden.

Über Duschmöglichkeiten brauchst du dir während des Campings in Neuseeland ebenfalls keine Sorgen machen, denn in fast jedem Örtchen befindet sich ein Hostel, eine Pension, oder ein Schwimmbad in denen man fast immer gegen einen kleinen Obolus duschen gehen kann. Vermeide bitte in den neuseeländischen Flüssen zu baden, es sei denn du hast biologisch abbaubare Seife, da sonst die Umweltbelastung einfach zu hoch wäre. In Campingapps sind Duschmöglichkeiten eingezeichnet und somit solltest du kein Problem damit haben dich selbst beim Freedom Camping in Neuseeland ordentlich zu pflegen.

Mit ein wenig Strategie und Recherche ist es auch kein Problem, deine elektronische Geräte regelmäßig aufzuladen. Als Tipp: Es lohnt der Gang in eine Bibliothek, denn diese bieten Backpackern die Möglichkeit ihre Geräte kostenlos aufzuladen und das WLAN kostenfrei zu nutzen. Alternativ kannst du deine Gerätschaften in Informationscentern (sogenannten i-Sites) abgeben und dort werden sie gegen einen kleinen Obolus aufgeladen. Wir empfehlen dir dennoch eine Power Bank und einen 12 V Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto, denn so kannst du auch während der Fahrt dein Handy laden.

Und noch ein paar persönliche Sätze für den Weg: Bitte hinterlasst den Campingplatz / Stellplatz sauber und nehmt euren Müll mit. Gerade in den letzten Jahren schließen immer mehr kostenlose Campingplätze und die Regelungen werden im strenger, da die Zahl derer steigt, die sich einfach nicht an Regeln halten können. Leider haben wir viel zu oft die typischen „Assibackpacker“ aus Deutschland getroffen, die mit ihren 18 Jahren das erste Mal ohne Mami unterwegs sind und überall ihren Müll liegen lassen und null Respekt vor der Umwelt oder jemand Anderen haben. Dafür haben wir kein Verständnis und hoffen, dass solche Personen im hohen Bogen aus Neuseeland fliegen und dazu saftige Geldstrafe bekommen. Solche „Backpacker“ braucht man in keinem Land der Welt!

Camping in Neuseeland – Wie finde ich die besten Stellplätze und Campingmöglichkeiten?

Es gibt viele Möglichkeiten gute Stellplätze und Campingplätze in Neuseeland zu finden. Du kannst zum Beispiel in die nächste i-Site gehen und dir Auskünfte über die besten Campingmöglichkeiten in der Gegend geben lassen. Wenn du etwas offener bist, lohnt es sich stets ein paar „locals“ anzusprechen und nach guten Alternativen zu fragen.

Weiterhin gibt es sehr gute Campingapps, welche du in Neuseeland nutzen kannst. Miri und ich haben Wiki Camps NZ, Campermate  und Rankers Camping NZ verwendet. Wir waren mit allen Apps sehr zufrieden und haben sie ergänzend zueinander verwendet.

Wiki Camps NZ

Diese App kostet je nach Betriebssystem um die zwei Euro. Der Preis ist definitiv gerechtfertigt, da ihr so viel Zeit und Geld spart wenn ihr Wiki Camps NZ verwendet. Jeder noch so kleine Spot und kostenloser Campingplatz wird angezeigt und ist meist optimal beschrieben. Du siehst damit auf einen Blick, ob es kostenlos ist, ob es Trinkwasser gibt und welche weiteren Ausstattungsmerkmale vorhanden sind. Natürlich kann es auch hier vorkommen, dass bestimme Daten nicht stimmen und der eigentlich Campingplatz gar kein Campingplatz ist.

CamperMate

CamperMate ist eine gute Ergänzung zu Wiki Camps NZ. Es lohnt sich auch hier einen Blick auf die Karte und die umliegenden Campingplätze zu werfen. Auch mit dieser App haben wir sehr coole und kostenlose Campingplätze gefunden und können sie dir damit echt empfehlen. Noch dazu ist diese App kostenlos!

Rankers Camping NZ

Diese App war unsere Absicherung, falls wir auf den anderen beiden nichts gefunden haben, haben wir es auf dieser App nochmal versucht. Miri und ich finden Rankers Camping NZ nicht so übersichtlich wie die bereits genannten Apps, finden aber das es sich dennoch lohnt diese App ab und zu auf gute Campingmöglichkeiten zu überprüfen. Auch diese App ist für dich komplett kostenlos.

Wie navigiere ich am besten zu den Campingplätzen in Neuseeland?

Kartenmaterial Camping Neuseeland
Miri studiert fleißig die Karte und ist auf der Suche nach neuen Reisezielen.

Miri und ich haben stets die Apps mit unserem vorhandenen Kartenmaterial abgeglichen und dabei die bestmöglichen und gut gelegenen Spots rausgesucht. Du solltest die Straßen in Neuseeland nicht unterschätzen, es kommt nämlich nicht selten vor, dass zwischen dir und deinem gewünschten Campingplatz 20km unbefestigter Schotterweg liegen.

Als Kartenmaterial hatten wir ganz Oldschool einen Reiseatlas von Neuseeland dabei und Offline Karten von der grandiosen App Maps.me (die können wir dir übrigens überall auf der Welt empfehlen).

Was solltest du beim Campen dabei haben?

Hier haben wir mal ein paar Sachen aufgelistet, die wir fürs Camping in Neuseeland empfehlen können:

  • Gaskocher und Campinggeschirr
  • Wasserkanister
  • Stirnlampe
  • Kartenmaterial
  • Toilettenpapier (!!!)
  • Biologisch abbaubare Seife
  • 12 v Adapter mit USB Anschluss
  • Power Bank zum Aufladen deiner elektronischen Geräte

Camping in Neuseeland – Sicherheit

Neuseeland ist ein sehr sicheres Reiseland. Während unserer zwei langen Reisen durch das schöne Land am anderen Ende der Welt haben wir uns nie unsicher gefühlt und hatten beim Campen auch keinerlei Probleme. Wer mit gesunden Menschenverstand campt und Campingplätze mit bedacht auswählt, der wird nur selten schlechte Erfahrungen sammeln. Hab dennoch immer einen Blick auf deine Wertsachen und präsentiert vielleicht nicht beim Verlassen deines Autos den Laptop, dein Handy und Bargeld auf deinen Vordersitzen (klingt plausibel, wir haben sowas jedoch schon öfter gesehen).

Ein sehr wichtiger Punkt ist jedoch das Wetter. Check ruhig mal deine Wetterapps, gerade wenn du neben Flüssen campst oder in den Nähe von Flussläufen. Die neuseeländische Flüsse sind nicht mit den deutschen vergleichbar und können bereits nach kurzer Regendauer rapide steigen. Leider kommt es dadurch immer wieder zu schlimmen Vorfällen.

Wie du siehst ist Camping in Neuseeland eine geniale Möglichkeit tolle Erfahrungen und Erlebnisse zu sammeln und noch dazu seine Geldbörse zu schonen.

Wir hoffen wir konnten dir ein paar hilfreiche Tipps geben und würden uns bei Fragen oder Anmerkungen gerne über deinen Kommentar freuen.

Viel Spaß beim Roadtrip durch Neuseeland!

Solltest du noch auf der Suche nach einem Auto/Camper sein, dann haben wir hier den richtigen Artikel für dich! 

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Miri & Micha

Miri und Micha stehen zusammen am Strand und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund steht ihr Wohnmobil mit geöffneten Türen.

Mit unserem selbstausgebauten Van reisen wir um die Welt, sammeln Geschichten und Momente für Outdoornomaden, bewundern die großen und ganz kleinen Dinge, denen wir täglich begegnen. Im Van zu leben war immer unser großer Traum. 2020 haben wir unseren Mut zusammen genommen und uns unser Traumhaus auf vier Rädern gebaut. Zuhause ist nun, wo wir es parken. Wir glauben: Das Leben ist zu kurz für irgendwann. Und wer weiß schon was das Morgen bringen wird?

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