Eine Alpenüberquerung gehört zu jeden Dingen, die viele Menschen auf ihre Lebens Bucket-List setzen. Zu recht, finden wir, denn auf solch einer Wanderung kommt man sich und der Natur näher, kann dem Stress des Alltags entfliehen und zurück zu dem finden, was im Leben tatsächlich wichtig ist. Doch mit welchen Kosten musst du bei einer Alpenüberquerung rechnen? Oftmals wird behauptet, dass das Wandern in den Alpen sehr teuer ist, und die Alpen daher kein Reiseziel für Low-Budget Reisende sind.

Doch ist das Wandern in den Alpen wirklich so teuer? Diese oder ähnliche Fragen stellten wir uns vor unsere Alpenüberquerung. In diesem Artikel legen wir unsere Ausgaben offen und haben festgestellt: Wandern in den Alpen muss nicht immer teuer sein!

Wir haben versucht die Tour so günstig wie möglich zu gestalten. Das ist in den Alpen nicht immer möglich. Gerade in den Tälern gibt es kaum günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Deshalb mussten wir auf unserer Route in Tälern oft auf Gasthöfe zurückgreifen. Mit ein wenig Recherche kann man aber auch an dieser Stelle faire Preise bekommen. Welche Kosten wir genau für unsere Alpenüberquerung hatten erfährst du hier.

Wichtiger Hinweis: Die im folgenden aufgelisteten Preise beziehen sich immer auf zwei Personen. Solltest du die Alpenüberquerung allein planen, müssen die Kosten entsprechend durch zwei geteilt werden. Beachte außerdem, dass wir aufgrund unseres Studenten-Status bzw. jüngeren Alters bei Übernachtungen in DAV Hütten wie auch einigen anderen Kostenpunkten Rabatte erhalten konnten.

Transport • Alpenüberquerung Kosten

Unsere Tour starteten wir, gemeinsam mit Freunden, in Erfurt. Wer Erfurt kennt, der weiß das es hier weit und breit nicht wirklich Berge gibt. Also muss man natürlich erstmal in die Alpen kommen und so schön wie es im Süden auch ist, zurückkommen mussten wir auch wieder. Unser erster Punkt in dieser Kostenaufstellung bilden somit die Transportkosten. Unsere Kosten können hier natürlich nur einen Anhaltspunkt bieten. Wie teuer deine Anreise wird, hängt natürlich vom gewählten Transportmittel sowie der Distanz zum Zielort ab. Wir bestritten unsere Anreise mit dem ICE der Deutschen Bahn. Aufgrund einer BahnCard und einer frühen Buchung konnten wir einen recht guten Preis erzielen.

Außerdem mussten wir während unserer Alpenüberquerung einmal einen kleinen Abschnitt per Bus zurücklegen. Dieser hat uns von Gries nach Zwieselstein gebracht. Von hier aus sind wir die letzten zwei Tagesetappen über den E5 gelaufen.

Art des TransportmittelsKosten in Euro
Transportkosten für Zug und Flixbus133,60€
Bus von Gries nach Zwieselstein7,20€
Umbuchungsgebühr16,00€
Gesamtkosten156,80€

Aufgrund der Umplanung unserer Route, sind wir ein paar Tage eher als geplant nach Meran gekommen. Die Rückfahrt hatten wir über Flixbus gebucht und mussten dadurch eine Umbuchungsgebühr entrichten. Da bei einer Alpenüberquerung immer etwas Flexibilität gefragt ist, sind das Kosten mit denen man gegebenenfalls rechnen sollte.

Lebensmittel • Alpenüberquerung Kosten

Kommen wir zum wichtigsten Punkt unserer Wanderung, dem Essen! Auf unserem Fernwanderweg durch Neuseeland haben wir gelernt, wie wichtig eine kalorienreiche Ernährung ist.Um die Kosten auf der Alpenüberquerung möglichst gering zu halten, haben wir uns hauptsächlich selbst versorgt und haben nur zweimal auf einer Berghütte gegessen. Sonst haben wir mittels Gaskocher selbst gekocht. Es war erstaunlich, dass wir auf unser gesamten Tour keine anderen Selbstversorger getroffen haben!

Art der AusgabeKosten in Euro
Lebensmittelausgaben in Supermärkten102,00€
Essen auf Berghütte26,40€
Eis in Meran2,60€
Gesamtkosten131,00€

Ursprünglich wollten wir die Wanderung ohne ein Hüttenessen überstehen. Doch jeder, der das Essen und den guten Geruch auf einer Berghütte kennt, der weiß das es fast unmöglich ist zu widerstehen. Somit haben wir uns zweimal eine Mahlzeit auf einer Berghütte gegönnt. Hinzu kommt ein Finaleis in Meran.

Unterkünfte • Alpenüberquerung Kosten

Ursprünglich hatten wir die Idee auf der Alpenüberquerung über den L1 im Zelt zu übernachten, da die Kosten so viel geringer ausgefallen wären. Leider sind in Östereich und Italien die Regeln zwecks Wildcamping sehr streng und aus dem Grund haben wir uns dafür entschieden, in Berghütten zu übernachten. Der Deutsche Alpenverein hat ein ganz gut ausgebautes Netzwerk an Berghütten und mit einem DAV Mitgliedsausweis kann man hier sehr viel Geld sparen. Natürlich muss man erstmal eine Mitgliedschaft beantragen, diese lohnt sich aber und man hat die Kosten dafür meist schon nach ein paar Übernachtungen wieder drin.

Art der UnterkunftKosten in Euro
Berghütte Kreuzeckhaus20,00€
Berghütte Knorrhütte23,00€
Berghütte Knorrhütte23,00€
Berghütte Tillfussalm50,00€
Pension in Obermieming70,00€
Berghütte Dortmunder Hütte22,60€
Berghütte Schweinfurter Hütte17,00€
Übernachtung Moos
58,00€
Übernachtung Meran55,30€
Gesamtkosten338,90€

Leider gibt es in den Tälern der Alpen nur wenig Ortschaften mit DAV Hütten, Jugendherbergen oder anderen preisgünstigen Unterkünften. Daher haben wir ein paar mal in Pensionen übernachtet, welche natürlich teuerer waren als die Berghütten. Dafür haben wir jedoch ein super leckeres Frühstück bekommen. Ein frisches Brot, mit einem frisch gekochten Kaffe sind schon was tolles nach Tagen der Selbstversorgung in den Bergen.

Gesamtkosten für unsere Alpenüberquerung

Die Gesamtkosten unserer Alpenüberquerung kannst du der unten stehenden Tabelle entnehmen. Das ist natürlich nicht wenig Geld, aber wir finden, dass die oben aufgeführte Summe für 12 Tage wirklich in Ordnung ist.

Art der AusgabeKosten in Euro
Kosten für Transportmittel156,80€
Kosten für Lebensmittel131,00€
Kosten für Berghütten und Pensionen338,90€
Gesamtkosten626,70€

Fazit

Wir finden, dass wir mit ca. 26€ pro Tag/Person vergleichsweise günstig unterwegs gewesen sind. Eine große Problematik stellte die Tatsache dar, dass wir ziemlich spontan gewandert sind. Das war uns sehr wichtig, denn nur so war es uns möglich Touren umzuplanen oder komplett neu zu planen. Wie du in unseren Tourenberichten nachlesen kannst, haben wir auf diese Möglichkeiten auch ein paar Mal zurückgreifen müssen. Auch wenn die Infrastruktur der Alpen nicht gerade Low Budgetfreundlich sind, sind wir mit unseren Ausgaben durchaus zufrieden.

Hier kommst du zu unserer ausführlichen Routenbeschreibung der Alpenüberquerung auf dem L1:

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