Segeln über türkisblaues Wasser, vor einsamen Stränden ankern, mit Meeresschildkröten schwimmen und die Gastfreundschaft der unterschiedlichen Inseln genießen. All das haben wir während unserer Segelreise in der Karibik getan. Wir durften Tobi und Cati von „Charter and Sail“ einige Zeit auf ihrem Segeltrip durch die Karibik begleiten. Was wir während unserer wunderschönen Tour spannendes erlebt haben, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Ankunft auf Guadeloupe
Endlich sind wir aus dem Flieger raus, jetzt noch schnell Koffer holen und dann geht es raus in die Wärme der Karibik. Wir sind auf Guadeloupe, einem französische Überseedepartment gelandet und von hier aus soll unser Segeltrip starten. Der deutsche Winter ist bereits vergessen, denn die 28 Grad Außentemperatur bringen einen schnell wieder in sommerliche Stimmung. Wir sind glücklich, denn endlich sind wir in der Karibik und alles riecht, klingt und sieht anders aus. Es ist einfach eine tolle Abwechslung zum Studium und den kalten Monaten in Deutschland.
Zeitsprung…
Die letzten Tage waren bereits spannend und erlebnisreich. Vulkanbesteigung, ein Besuch der majestätischen Wasserfälle von Guadeloupe und noch einige andere Highlights standen auf dem Programm und ab heute heißt es: Segeln! Während wir Guadeloupe in den letzten Tagen auf dem Landweg erkundet haben, geht es jetzt für die nächsten Tage zusammen mit ein paar anderen Abenteuerlustigen Segelfans auf einen Katamaran. Unser erklärtes Ziel: Freiheit und Erholung und natürlich andere Inseln der Karibik!
Alle auf dem Katamaran sind aus dem Norden Deutschlands und durch und durch Wassersportler. Die einen haben Segelerfahrung und die anderen Surferfahrung. Doch uns verbindet alle die Leidenschaft zum Wasser und zur Ferne. Das finden wir übrigens so toll an den Angeboten von Charter and Sail. Man kann entspannt eine einfache Segelreise machen oder aber einen Segeltörn in Verbindung mit Kitesurfen. Da beide nicht nur professionelle Segler sind, sondern auch langjährige Kitesurfinstrukoren, bietet sich diese Alternative natürlich bestens an.
Leinen los!
Alles ist verstaut, die Leinen sind los und unter sanften Motorengeräusch schlängeln wir uns mit dem Katamaran aus dem Hafen heraus. Das Gefühl dabei ist einfach unbeschreiblich. Eine karibische Insel von Wasser aus zu betrachten, gibt einem das Gefühl eine Art Abenteurer zu sein. Es gibt kaum eine Situation die einem ein größeres Gefühl der Freiheit vermittelt.
Eine Seemeile vom Hafen entfernt, navigiert Tobi den Katamaran in den Wind. Jetzt werden die Segel gesetzt und unsere Reise durch die Karibik geht so richtig los. Nachdem die Segel gehisst sind, geht es auf unseren Kurs. Ein paar Stunden vor Sonnenuntergang wollen wir Terre-de-Haut erreichen, welche eine kleine Unterinsel von Guadeloupe ist und ein absolutes Paradies sein soll. Doch kein Tag auf hoher See sollte ohne ein tolles Frühstück vonstatten gehen. Also entscheiden wir uns in der Nähe einer kleinen Insel zu ankern und mit einem wunderschönen Blick auf Guadeloupe zu frühstücken.
Trotz Müdigkeit sind alle am Tisch voller Euphorie und Freude. Das wird jedoch kurz durch einen kleinen Schrecken unterbrochen. 400 Meter entfernt von uns hat sich eine Segelyacht losgerissen und ist seitlich gegen einen Katamaran getrieben. Keine zwei Minuten später sitzen Tobi, Cati und Hans im Beiboot und starten eine Rettungsmission, da anscheinend niemand auf dem Katamaran ist und dieser sich ebenfalls gelöst hat. 20 Minuten später ist die Situation unter Kontrolle. Cati und Tobi haben den Katamaran gesichert und sind wieder auf dem Rückweg zu unserem Kat. Profis eben denn wenn wir eins wissen, dann das die beiden nicht nur Plan B in der Tasche haben, sondern bis Plan Z vorbereitet sind.
Fliegende Fische und Sonne, Sonne, Sonne
Nach unserem aufregenden Frühstück haben wir die Fahrt fortgesetzt und befinden uns schon auf halber Strecke. Mittlerweile liegen alle relaxed an Deck und bräunen sich in der karibischen Sonne. Alle halten Ausschau nach Delfinen oder anderen Meereslebewesen, denn dieses Segelrevier ist für seine Artenvielfalt bekannt. Wir merken schnell, dass wir nicht enttäuscht werden. Vor uns fliegen Fische weg. Richtig, wir haben uns nicht verschrieben, denn in der Karibik gibt es wirklich fliegende Fische, welche gut und gerne einmal 20 Meter in der Luft bleiben können. Echt faszinierend!
Frische Seeluft macht bekanntlich müde und immer wieder nicken wir weg, während Tobi den Katamaran zielgerichtet Richtung Terre-de-Haut segelt. Man hört nur das Meer, den Wind in den Segeln und im Hintergrund dezente Musik aus den Boxen des Katamarans. Was kann es schöneres geben?
Terre-de-Haut
Vorhin nur entfernt am Horizont erblickt, wird Terre-de-Haut immer größer und mittlerweile sind wir nur noch ein paar Minuten davon entfernt. Wir stehen alle gespannt an der Reling und genießen den Blick auf unser heutiges Reiseziel. Die kleinen Antillen sind wirklich ein Paradies!
Wir holen die Segel ein, werfen die Motoren an und schauen uns nach einer passenden Mooringtonne um. Hier ist es nämlich verboten zu Ankern, da man sonst Korallen beschädigen könnte. An der Tonne angekommen, freuen wir uns schon darauf in das kristallklare Wasser zu springen. Mit einem lautem Platschen und einem wilden Lachen unserer verrückten Truppe, geben wir den anderen Segelyachten und Katamaranen zu Erkennen: Wir sind im Wasser und wir sind glücklich! Und das sind wir wirklich, immerhin waren wir heute schon Segeln und das im Paradies!
Nachdem wir wieder an Board sind, schmieden wir Pläne für die Abendgestaltung. Zum Sonnenuntergang wollen wir heute Kitesurfen gehen und vorher geht es an Land, da wir Terre-de-Haut etwas erkunden möchten.
Landgang auf Terre-de-Haut
Im Vergleich zu der Hauptinsel wirkt Terre-de-Haut wie ein kleines süßes Dörfchen. Charme an jeder Ecke und die Atmosphäre ist einfach toll. Wir schlendern durch die Gassen der gleichnamigen Gemeinde und gönnen uns ein kühlen Cocktail mit Blick auf das Meer. Zu Realisieren, dass man gerade in der Karibik bei 30 Grad einen Cocktail schlürft, während in Deutschland 5 Grad Außentemperatur herrschen, fällt nicht immer leicht. Hier spielt sich das Leben auf den Straßen ab, alle scheinen gut gelaunt zu sein und die warmen Temperaturen zu genießen. Wir bezahlen und machen uns wieder auf den Rückweg zum Katamaran, denn heute steht Kitesurfen auf dem Plan.
Spiel, Spaß und Spannung
Keine 45 Minuten später sind die Mädels dabei ihre Kites aufzupumpen und besprechen letzte Technikfragen bevor es auf das Wasser geht und sich die Kites in die Luft erheben. Von da an heißt es Spiel, Spaß und Spannung! Während Wolfgang, Alexander und ich Bilder von dem Spektakel machen, sind die Mädels auf dem Wasser. Tobi fährt mit dem Dingi und Eric filmt das Treiben vom Beiboot aus. Ein paar Minuten später sitze ich selbst im Beiboot und versuche die sportliche Aktivität in Verbindung mit dem magischen Sonnenuntergang auf Bildern festzuhalten. Es ist einfach ein ganz besonderer Abend, denn ich habe bisher kaum einen schöneren Sonnenuntergang in meinem Leben gesehen. Hinzu kommt die tolle Kombination aus paradisischer Insel und tropischen Temperaturen. Meckern kann man an der Stelle sicher nicht.
Spannende Abende im Paradies
Nachdem alle erschöpft und glücklich zurück an Board sind, beginnen wir gemeinschaftlich das Abendessen vorzubereiten. Heute gibt es leckere Wraps mit unterschiedlichsten Füllungsmöglichkeiten. Die Sonne ist bereits komplett weg und der Katamaran schaukelt friedlich mit den kleinen Wellen mit, welche unsere geschützte Bucht erreichen. Was für ein toller Abend!
Bei einem Glas Wein lassen wir den Tag Revue passieren und freuen uns lautstark auf die nächsten Tage. Während wir der Musik und dem Wasser lauschen, kommt Eric auf die Idee über Nacht die Angel auszuwerfen. „Vielleicht klappt es ja“, sagt er achselzuckend, während er zusammen mit Maresa in Richtung Koje verschwindet. Wenig später liegen wir ebenfalls in unseren Kojen und schlafen erschöpft ein.
Ein seltsames surren reißt mich aus dem Schlaf. Bis ich realisiert habe, dass es die Bremse der ausgelegten Angel ist vergehen ein paar Sekunden. Doch dann bin ich plötzlich hellwach. Wolfgang hat das Geräusch auch gehört und ist ebenfalls munter. Zusammen greifen wir zur Angel und versuchen den Fisch aus dem Wasser zu bekommen. Wir sind müde, haben vergessen das Licht einzuschalten und haben leider auch nicht die meiste Ahnung vom Angeln. Dennoch schaffen wir es die Makrele sicher zu landen. Doch was nun? Sie ist groß und sieht super aus, also entscheiden wir uns dazu sie direkt auszunehmen und einzufrieren. Gar nicht mal so leicht im Halbschlaf und ohne Licht. Doch Teamwork sei Dank liegt die Makrele 15 Minuten später ausgenommen und gewaschen in der Tiefkühltruhe. Müde, aber glücklich legen wir uns wieder in unsere Betten. „Wahnsinn, was war das für ein Tag?“, denke ich mir.
Segeln, Kitesurfen, Angeln, schnorcheln und das alles in der Karibik. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und voller Vorfreude auf die nächsten Tage schlafen wir ein.