Feine Sandstrände, malerische Küstenverläufe, wunderschöner Regenwald und ganz viel Wildlife. All das hat der Bundesstaat Victoria zu bieten! In diesem Artikel zeigen wir dir unsere Route durch den Bundesstaat Victoria. Diese kannst du gern als Inspiration für deinen eigenen Trip nutzen. Was uns besonders gut gefallen hat und wovon wir nicht so begeistert waren erfährst du hier.
Nach ein paar Monaten auf dem Te Araroa Trail haben wir uns gedacht, dass wir eine Pause vom täglichen Wandern brauchen und sind einfach mal nach Melbourne geflogen. Ursprünglich wollten wir die kompletten 14 Tage in Melbourne verbringen, doch das war uns auf Dauer einfach zu langweilig. Nicht das Melbourne keine schöne Stadt wäre, wir sind nunmal aber einfach keine Stadtmenschen. Deswegen haben wir uns spontan einen Minicamper gemietet und sind durch den Bundesstaat Victoria getingelt. Nachdem wir 4 Tage in der Stadt verbracht haben ging es für uns schließlich zu unserem ersten Highlight in Victoria.
Hier geht es übrigens zu unserem Artikel über Melbourne: 16 kostenlose Aktivitäten in Melbourne
Die Great Ocean Road
Klar, die Great Ocean Road darf natürlich nicht fehlen und steht zurecht auf der Liste unserer Route im wunderschönen Victoria. Diese weltbekannte Straße zieht jährlich abertausende Besucher an und auch wir sind ihrer Anziehungskraft erlegen.
Die Great Ocean Road befindet sich auf der B100 im südwestlichen Teil von Victoria. Die Straße windet sich dabei 250km entlang der Küste und verbindet auf ihrem Weg mehrere malerische Küstenorte miteinander. Sie beginnt in Torquay und verläuft bis nach Warrnambool. Gerade in der Hochsaison zwischen Januar und Dezember ist die Straße, human ausgedrückt, stark überfüllt. Dennoch ist sie unserer Meinung nach eine der schönsten Straßen, auf welcher wir bisher gefahren sind. Es ist natürlich möglich die Great Ocean Road an einem Tag „abzuackern“, aber wir haben uns bewusst dafür entschieden etwas länger dafür einzuplanen. Miri und ich wollten nicht durchrauschen, sondern uns Zeit nehmen, um unseren Trip genießen zu können.
Torquay
Unser erster kleiner Stopp war im Surferort Torquay. Hier finden jährlich internationale Wettkämpfe im Wellenreiten statt. Das Örtchen hat eine grandiose Atmosphäre und war ein echt lohnenswerter Halt. Gerade Surfefanatiker kommen hier auf ihre Kosten.
Kenneth River Holiday Park
Unser nächster Stopp auf der Great Ocean Road war der Kenneth River Holiday Park. Dieser bietet die geniale Möglichkeit am späten Nachmittag Koalas in zahlreichen „Gumtrees“ zu bewundern. Weiterhin gibt es hier etliche, sehr zutrauliche Papageien, welche leider durch die Besitzer des Holiday Parks und Touristen gefüttert werden. Somit ist ihre Zutraulichkeit alles andere als natürlich. Wir raten dir daher davon ab, dies zu unterstützen und die Papageien besser nicht zu füttern. Warum brauchen wir an dieser Stelle sicherlich nicht zu erklären. Der Strand auf der gegenüberliegenden Straßenseiten eignet sich übrigens perfekt um den Sonnenuntergang zu bewundern.
Gibson Steps
Die Gibsons Steps waren für uns der nächste echt lohnenswerte Halt auf der Great Ocean Road und durfte auf unserer Route durch Victoria nicht fehlen. Die Schönheit der Steilküste war einfach atemberaubend. Wir fanden die Gibson Steps einfach klasse und gerade für ambitionierte Hobbyfotografen ein geeigneter Ort zum fotografieren.
Loch Ard Gorge
Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, ob wir die 12 Apostels ausgelassen haben? Nein, haben wir nicht, jedoch sind Miri und ich erst zum Loch Ard Gorge weitergefahren, da wir erst zum Sonnenuntergang an den 12 Apostels sein wollten.
Der Loch Ard Gorge ist eine wunderschöne Schlucht und dient als gutes Beispiel für die Erosionsprozesse der Gesteine. Im Juni 2009 stürzte hier ein 25 Meter hoher steinerner Bogen in sich zusammen. Weiterhin gib es hier „Blowholes“ zu sehen und die Muttonbird Island, welche die gleichnamigen Vögel beherbergt.
12 Apostels
Die 12 Apostels werden als die Hauptsehenswürdigkeit auf der Great Ocean Road angesehen und gerade tagsüber bekommt man das Ganze deutlich zu spüren. Trotz das der Parkplatz riesig ist, platzt er dennoch aus allen Nähten. Deshalb haben wir uns dazu entschieden den 12 Apostels zum Sonnenuntergang einen Besuch abzustatten. Es waren immer noch zahlreiche Touristen vor Ort, aber jeder bekam einen guten Platz, um die wunderschöne Kulisse genießen zu können. Also versuch entweder in den wirklich frühen Morgenstunden vorbeizuschauen oder in den späten Abendstunden.
London Arch
Der ehemalige Felssbogen, die sogenannte London Bridge, ist im Januar 1990 ebenfalls durch Erosionsprozesse eingestürzt. Der äußere der beiden Bögen ist jedoch unversehrt geblieben. Aber auch hier besteht die hohen Wahrscheinlichkeit, dass er früher oder später auch in sich zusammenfällt.
The Grotto
Die “Grotte” war uns einen Abstecher Wert. Es ist nur eine verhältnismäßig kleine Sehenswürdigkeit, welche aber durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. An dieser Stelle kannst du ein natürliches Gebilde bewundern, welches aussieht, als würde es von Menschenhand erschaffen sein. Durch das dahinterliegende Waschbecken eignet sich die „Grotte“ als sehr gutes Fotomotiv.
Bay of Islands
Die Bay of Islands umfasst einen 32 km langen Küstenabschnitt und hier haben wir das ein oder andere Mal gestoppt und Fotos gemacht. Die kleinen Inselchen und Formationen haben uns einfach gefallen und waren somit echt lohnenswert. Einen Halt können wir dir durchaus empfehlen.
Warrnambool
Warrnambool ist ein süßer Küstenort und gleichzeitig das offizielle Ende der Great Ocean Road.
Doch dieser Ort hat noch weit mehr zu bieten. Gerade in den Wintermonaten besteht die Möglichkeit Wale und ihre Kälber vor der Küste zu bewundern. Unserer Meinung nach ist eine Walsichtung ein absolutes Highlight im Bundesstaat Victoria.
Nachdem wir die Great Ocean Road verlassen haben, sind wir ein wenig landeinwärts gefahren, da wir einen tieferen Einblick in das Wildlife von Victoria bekommen wollten.
Sehenswertes abseits der Great Ocean Road
Tower Hill Wildlife Reserve
Das Tower Hill Wildlife Reservat liegt ein paar Kilometer landeinwärts. Das Wildlife Reservat bietet die perfekte Möglichkeit wildlebende Emus, Schlangen, Koalas, Wallabys und Kängurus zu sehen. In diesem Reservat haben wir ein paar kleinere Wanderungen gemacht (lediglich ein paar Stunden). Die Artenvielfalt war echt gigantisch und deswegen können wir euch das Reserve echt empfehlen.
Griffitts Island
Unsere Route durch Victoria führte uns zu Griffitts Island, wo wir ein kleinen aber feinen Zwischenstopp einlegten. Wir haben hier die kleine Insel auf dem Rundweg umlaufen und konnten dabei einige süße Wallabys sehen. Während unserer Pause am Leuchtturm konnten wir sogar spielenden Delfinen zusehen, wie sie einem Segelboot hintergeschwommen sind.
Cape Bridgwater
Das Cape Bridgewater war für uns einfach ein genialer Abstecher, denn hier gab es gleich mehrere Sachen zu entdecken. Zum einen die Blowholes (welche wir aber nicht so spannend fanden, da wir aus Neuseeland etwas verwöhnt sind) und zum anderen den Petrified Forest, riesige Gesteinsformationen welche einen urzeitlichen Wald täuschend echt abbilden. Einfach wunderschön und sehr imposant!
In den Wintermonaten bietet sich am Cape Bridgewater weiterhin die geniale Möglichkeit Wale zu betrachten!
Die Grampians
Natürlich waren die Grampians für uns Outdoorfanatiker ein absolutes MUSS im Bundesstaat Victoria. Wildlife, Wasserfälle, Wälder, Berge und Aborigines Kultur werden in diesem Nationalpark vereint. Der Nationalpark ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen und bietet auch für Kletterer gute Möglichkeiten. Somit sollte für jeden Outdoorfanatiker etwas dabei sein.
Im gesamten Nationalpark gibt es zahlreiche kostenlose und kostengünstige Campingplätze. Solltest du also mit einem Camper unterwegs sein, dürfte ein Besuch im Grampians Nationalpark kein Problem sein.
Wir fanden den Nationalpark zwar sehr schön, solltest du jedoch wie wir die Natur von Neuseeland gewohnt sein, wird dich die Landschaft der Grampians nicht vom Hocker reißen.
Brambuk Aborigines Kulturzentrum
Der erste Stopp im Grampians Nationalpark war ein Halt mit viel Mehrwert. Im Bramuk Aborigines Kulturzentrum haben wir sehr viel über die Kultur der Aborigines gelernt und über die dunkle Vergangenheit der australischen Siedler. Wir können den Besuch einer solche Stätte jedem empfehlen, da man einen sehr guten Einblick in das Leben und die Vergangenheit der Aborigines bekommt.
Kleiner Fakt am Rande: Wusstest du das bis Mitte der 60 iger Jahre Aborigines Kinder aus ihren Familien gerissen wurden und in Internate und Erziehungsanstalten gesteckt wurden? Hier könnt ihr noch mehr darüber erfahren.
The Balconies
Dieser 20 minütige Spaziergang hat uns zu einer sehr guten Aussichtsplattform gebracht, von welcher aus wir einen Blick über die Victoria Ranges des Grampians Nationalpark bekamen. Auf dem Weg zu den Balconies bieten sich einem zahlreiche Möglichkeiten Ameisenigel, die sogenannten Echidnas zu betrachten.
Du solltest versuchen die Aussicht in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend zu bewundern, da der Weg sonst echt überfüllt ist.
Halls Gap
Das touristische Zentrum für den Nationalpark bietet eine gute Ausgangsbasis für Ausflüge in die Grampians. Dieser kleine unscheinbare Ort, hält ein paar tierische Überraschungen parat: So sollte man sich nicht wundern, wenn man beim Abendspaziergang im Park plötzlich von einer riesigen Känguru – Familie umringt ist, die in der Dämmerung friedlich grasen. Oder beim Kochen am Camper die trickreichen Kakadus kennen lernt, welche keinen Versuch ungenutzt lassen, dir dein Essen zu stehlen! Miris absolutes Neuseeland Highlight!
Von den Grampians aus ging unsere Route durch Victoria wieder in Richtung Melbourne, da Miri und ich unbedingt in den Wilsons Promontory Nationalpark wollten und auf Philip Island.
Ballarat
Die drittgrößte Stadt des Bundesstaates Victoria ist uns besonders durch ihre Goldgräberatmosphäre aufgefallen. Gerade in der Altstadt befinden sich viele ältere Gebäude, die an den Goldrausch erinnern.
Solltest du also Lust haben, dir einfach die Beine in einer hübschen Stadt zu vertreten, dann bietet dir Ballaras dafür eine geeignete Möglichkeit.
Willsons Promontory Nationalpark
Der auf einer wunderschönen Halbinsel gelegene Nationalpark liegt im Süden vom Bundesstaat Victoria und direkt entlang unserer Route. Auch in diesem Nationalpark findet sich eine riesige Artenvielfalt und gerade „Wildlife – Freunde“ werden es lieben.
Mount Oberon Summit
Eine der beliebtesten Tageswanderungen im Wilsons Promontory Nationalpark. Vom Gipfel des Mount Oberon hat man eine malerische Aussicht über den Tidal River, die Küste und die umliegenden Inseln.
Leider haben wir diese Wanderung nicht absolviert, da uns an diesem Tag einfach zu heiß war. Miri und ich waren zu dem Zeitpunkt nur die neuseeländischen Temperaturen gewohnt und kamen mit 38 Grad nicht wirklich klar.
Schickt uns gerne Bilder und schreibt in die Kommentare wie ihr das Ganze fandet, da wir es echt schade fanden es nicht gemacht zu haben!
Prom Wildlife Weg
Diese sehr einfache Kurzwanderung führt durch ein artenreiches Gebiet des Nationalparks. Auf es die Möglichkeit Wallabys, Emus, Kängurus und Wombats zu sehen.
Kleiner Tipp: Komm in den späten Abendstunden vorbei, denn da sind die unterschiedlichen Tieren am aktivsten. Wir waren zur Mittagszeit da und haben aus diesem Grund leider keine Wombats zu Gesicht bekommen.
Vom Wilsons Promontory Nationalpark aus haben wir einen Abstecher zum wunderschönen Küstenort Port Albert gemacht. In diesem Fischerdorf haben wir ein paar Stunden die Ruhe genossen und direkt am Hafen eine große Portion Fish und Chips verdrückt. Port Albert war für uns eine gelungene Abwechslung zum sehr überlaufenen Wilsons Promontory Nationalpark.
Philipp Island
Am Anschluss an den Wilsons Promontory Nationalpark sind wir auf Phillip Island gefahren.
Diese Insel lockt täglich etliche Besucher aus Melbourne an und gerade an nationalen Feiertagen und Wochenende ist die Insel sehr gut besucht.
Cowes
Wir haben eine Nacht in Cowes verbracht, in einem richtig schönen Holiday Park direkt am Strand. Hier haben wir die letzten Wochen Revue passieren lassen. An unserem letzten Abend in Australien hatten wir einen der schönsten Sonnenuntergänge in unserem Leben. Neben einem schönen Strand gibt es hier noch die Möglichkeit einen Koalapark zu besuchen (was aber nicht sinnvoll ist, da Koalas auf gefühlt jedem Baum in Victoria sitzen) und Zwerggpinguine beobachten.
San Remo
In diesem wunderschönen, aber sehr touristischen Örtchen haben wir ein paar Stunden damit verbracht Pelikane und Rochen zu fotografieren. Jeden Tag gegen 12 Uhr werden hier Pelikane gefüttert. Miri und ich sind jedoch schon gegen 9 Uhr dagewesen, da wir eine solche Fütterung nicht unterstützen wollten und wir so außerdem in Ruhe fotografieren konnten. Weiterhin bietet das Fischerdorf allerhand gute Möglichkeiten um leckeren und lokal gefangenen Fisch zu essen. Da wir ziemlich zeitig am Flughafen in Melbourne sein mussten, haben Miri und ich hier nur zwei Stunden verbracht.
Nach unserem zweitätigen Aufenthalt auf Philipp Island ging es wieder Richtung Melbourne, da wir noch am selben Tag zurück nach Neuseeland geflogen sind.
An dieser Stelle blicken wir auf zwei sehr erlebnisreiche Wochen in Australien. Das artenreiche Wildlife war definitiv unser Highlight auf unserer Route durch den Bundesstaat Victoria. Ein Abstecher lohnt sich also allemal!
Solltet ihr Fragen oder Anmerkungen zu unserer Route in Victoria haben, dann würden wir uns sehr über Kommentare freuen.