Dauerhaft Leben im Van? Eine kleine Idee und plötzlich haben wir tausend Fragen im Kopf. Was kostet das? Können wir uns das überhaupt leisten? Nach einem Winter in Portugal ziehen wir nun ein Resümee. Wir schlüsseln dir ganz detailliert auf, welche fixen Kosten und variablen Kosten beim Leben im Van anfallen. Außerdem zeigen wir auf, wo wir noch Sparpotential haben und wie das Reiseziel deine Vanlife Kosten beeinflusst. Bereit? Dann nichts wie los!

Einflussfaktoren auf deine Kosten im Van

Die Vanlife Kosten lassen sich in fixe und variable Kosten unterteilen. Fixe Kosten sind all jene Kosten, welche immer gleich hoch sind, unabhängig von Reiseziel oder Reiseart. Versicherungen und Verträge gehören zum Beispiel in diese Kategorie. Sinnvoll ist es, die fixen Kosten soweit es geht auf ein Minimum zu begrenzen, damit du trotz der meist höheren, variablen Kosten (z. B. Lebensmittel, Sprit und Übernachtungskosten) nicht auf zu hohe monatliche Kosten kommst.

Grundsätzlich haben aber auch deine Gewohnheiten, deine Reiseziele und Reiseart großen Einfluss auf deine monatlichen Kosten beim Vanlife.

Gewohnheiten

Bist du Typ Genussmensch oder Typ Kaltduscher? Besuchst du oft Cafés oder bist du gern dein eigener Barista? Gehst du gerne shoppen oder kommst du gern mit wenig klar? Fragen über Fragen. Und die Liste ist hier noch lange nicht zu Ende. Kurz gefasst: Deine Gewohnheiten bestimmen die Höhe deiner Ausgaben. Wir alle haben diese eine Sache, für die wir schnell viel zu viel Geld ausgeben. Bei uns ist es der Van an sich. Da rüsten wir da oder dort was nach, optimieren und verschönern. Das kostet auch eine Menge Geld. Auf welche Dinge kannst du kaum verzichten? Und wie viel kosten dich diese?

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Reiseziele

Wohin du reist, wird deine variablen Kosten beim Vanlife maßgeblich beeinflussen. Das Kostenniveau ist in den Ländern unterschiedlich. Gerade Reiseziele wie Skandinavien schlagen deshalb schnell teuer zu Buche. 

Wo verbringst du deinen Sommer? In Deutschland, in Europa? Und wo wirst du überwintern? Vielleicht hast du ja sogar vor deinen Van zu verschiffen. In diesem Fall musst du natürlich auch die Verschiffungskosten einkalkulieren.

Schnelles Reisen, langsames Reisen

Wir lieben das langsame Reisen. Länger an einem Ort mit dem Van zu bleiben, lässt uns nicht nur genügend Zeit für das Arbeiten von unterwegs, sondern auch genug Zeit, um viel tiefer in die Kultur des jeweiligen Landes einzutauchen. Slow travel ist aber nicht für jeden das Richtige. Aber dein Reisestil beeinflusst auch deine monatlichen Kosten. Bleibst du länger an einem Ort, sinken zum Beispiel deine Spritkosten enorm.

Fixkosten je Monat • Unsere Vanlife Kosten

Unsere Fixkosten unterwegs haben wir je nach Kategorie detailliert aufgeschlüsselt. So lässt sich der Überblick leichter halten und Sparpotentiale werden besser aufgedeckt. Und glaub uns, unser Sparpotential ist enorm. Mit der Zeit haben sich doch einige Mitgliedschaften und Abos angesammelt, diese haben wir jetzt weitestgehend gekündigt.

Kleiner Hinweis: Alle Kosten werden je Monat angeben. Jährliche Beträge oder andere unregelmäßige Zahlungen haben wir auf die Kosten je Monat heruntergebrochen.

Der Campervan

Ein großer Fixkosten-Faktor ist der Van selbst, dein Zuhause auf vier Rädern. Dieser möchte alle zwei Jahre zum TÜV und braucht eine gute KFZ-Versicherung, die meist alles andere als günstig ist. Kosten sparen kannst du hier, wenn du deinen Camper zum Wohnmobil umgemeldet hast. Dann ist die Versicherung meist nur halb so teuer.

  • KFZ-Steuer • 14 €
  • Kfz-Versicherung • 63 €
  • TÜV • 4,75 €

Laufende Gesamtkosten für den Betrieb des Vans • 81,75 €

Auch der Umbau des Vans zum Camper-Van hat natürlich nicht wenig gekostet. Welche Kosten hatten wir für den Camper Ausbau? Schau mal hier:

Versicherungen • Fixe Vanlife Kosten

Versicherungen sind wichtig. Schauen wir uns die monatlich abgehende Summe an, fragen wir uns manchmal schon, ob das alles wirklich notwendig ist. Dabei haben wir, denken wir zumindest, wirklich nur die nötigsten Versicherungen abgeschlossen. Krankenversicherung sowie Haftpflichtversicherung sind einfach super wichtig. Aber auch auf die Hausratversicherung, welche unser Zeug im Camper mitversichert, würden wir nicht verzichten wollen.

  • Krankenversicherung • 120 € p. P.
  • Haftpflichtversicherung • 4,50 € p. P.
  • Hundehaftpflichtversicherung • 4 €
  • Hausratversicherung • 6,40 € • Diese Versicherung schließt auch alle Gegenstände in unserem Van ein.

Gesamtkosten Versicherungen • 259,40 €

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Auslandskrankenversicherung

Ebenfalls abenteuerlustig? Wir verreisen nicht ohne Auslandskrankenversicherung. Und das solltest du auch nicht! Wieso? Und welche Anbieter sind die besten? Wir haben fleißig recherchiert um dir alle Infos hier zusammenzustellen!

Verträge • Fixe Vanlife Kosten

Glücklicherweise haben wir nicht mehr so viele laufende Verträge. Die sind nämlich ein echter Geldfresser. Bei unseren Handyverträgen haben wir monatlich kündbare bzw. Prepaid Tarife. Sollten wir diese mal über einen längeren Zeitraum nicht brauchen, müssen wir einfach nur nicht aufladen. Das spart viel Geld!

  • Handyvertrag Miri (Congstar)* • 25 € • 15 GB LTE Datenvolumen & Unbegrenzt SMS & Telefonie. Congstar ist ein Ableger der Telekom, das Netz ist deshalb verhältnismäßig gut. Zu unserem Congstar Vertrag*
  • Handyvertrag Micha (Vodaphone) • 10 €
  • Alpenverein • 3,75 € p. P. • Rabatte auf Berghütten sowie eine Versicherung für Bergunfälle jeder Art.

Gesamtkosten für Verträge • 38,75 €

Wo wir Fixkosten sparen!

Mietwohnung, PKW, Fitnessstudio. Diese Kosten wollen wir auf ein Minimum reduzieren. Das Fitnessstudio ist gekündigt, unsere Wohnung vermieten wir unter und unser PKW bekommt vielleicht bald ein Saisonkennzeichen. Denn verkaufen wollen wir ihn aktuell nicht – das ginge aufgrund unseres Berufs, als mobile Hochzeitsfotografen, auch gar nicht.

Variable Vanlife Kosten • Beispiel Portugal

Welche Kosten hier anfallen hängt sehr von dem Reiseziel ab. Portugal ist grundsätzlich recht günstig, wobei die Lebensmittelpreise den Deutschen gleichen. Allerdings sind vegane Produkte in Portugal eher teuer. Das hat unsere Lebensmittelkosten schon deutlich in die Höhe getrieben. Ansonsten achten wir beim Einkauf auf die Kilo-Preise und vergleichen. Wir verzichten aber beim Einkauf nicht, und greifen auch mal zu Luxusprodukten wie einem Cidre oder Wein, wenn uns danach ist.

  • Lebensmittel • ca. 200 € p. P. • Lebensmittel, vor allem vegane Produkte sind in Portugal recht teuer.
  • Übernachtungen • 210 € • monatlichen Kosten für unseren Stellplatz
  • Diesel • 300 € • Wir standen immer auf demselben Platz, die An- und Abreise hat hier ganz schön zu Buche geschlagen.
  • Maut • 200 €
  • Internet • 30 € • SIM-Karte für den mobilen Router.
  • Essen gehen • 50 € • Wir waren öfter Essen, als wir das normalerweise tun würden. War aber auch mal schön!
  • Kosmetik & Sonstiges • 10 €
  • Kleidung • ca. 20 € • Micha hat sich während der Zeit einen warmen Pulli gekauft. Durchschnittlich liegen unsere Kosten für Kleidung & Schuhe bei zusammen 20 € je Monat. Das liegt daran, dass wir tatsächlich fast nie Neues kaufen. Wenn aber doch, dann hochwertige Kleidung, keine Fast Fashion.
  • Wäsche waschen • 24 € • Wäsche waschen kann man in Portugal wirklich überall. Leider nicht immer ganz günstig.
  • Friedos Futter* • 70€ • Friedos Futter haben wir von zuhause mitgebracht. Er frisst je Monat etwa 70 € – ganz schön viel!
  • Für den Van • 0-20 € • Für Renovierungen, Deko oder ähnliches.

Variable Gesamtausgaben • 1.334 €

Unsere Erkenntnis: In den variablen Kosten liegt unser größtes Sparpotential. Durch die weite Fahrstrecke von Deutschland nach Portugal hatten wir für diese Reise sehr hohe variable Kosten. Weite Fahrten kombiniert mit kurzer Verweildauer am Reiseziel würden wir deshalb zukünftig möglichst vermeiden.

Den Winter im Van in Portugal verbringen, was gibt es da sonst noch zu beachten?

  • Hier findest du alle wichtigen Tipps und Infos zum Überwintern in Portugal
Camperausbau Budgetrechner im Handbuch

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Rücklagen & Herzensdinge

Auch das Sparen halten wir für ziemlich wichtig. Gerade als Selbstständige kann es immer wieder zu unerwarteten Ereignissen kommen, das zeigt die Corona-Situation wohl ausreichend. Gleichzeitig möchten wir aber auch für zukünftige Reparaturen am Van und die Zukunft (Thema Rente?) etwas vorsorgen.

Außerdem führen wir ein „Spaß-Konto“. Das Geld auf diesem Konto ist für kleine oder große Vergnügen, wie Sportkurse oder Touren auf Reisen gedacht. Auf dieses Konto zahlen wir monatlich einen kleinen Betrag ein, um ihn später für Dinge einzulösen, die unsere Herzen höher schlagen lassen.

  • ETF-Sparplan* • 100 € • Unser Depot haben wir bei Trade Republic, weil diese einfach die größte Auswahl an kostenlosen ETF Sparpläne haben. Hier haben wir einen monatlichen Sparplan, sodass wir ohne großen Aufwand immer etwas zurücklegen. Zum kostenlosen Depot*
  • Rücklagen für Reparaturen am Van • 150 €
  • Spaß-Konto (z. B. für Kitesurf-Kurs) • unterschiedlich, einfach so wie es passt

Gesamte Rücklagen • 250 €

Tools & Kosten für die Arbeit

Mehr Geld verdienen als man ausgibt. Das sollte das Ziel jeder Selbstständigkeit sein. Da wir zum Arbeiten aber noch viel mehr Tools, Materialien und Geräte brauchen als für die private Nutzung und generell Umsätze nie dem Gewinn entsprechen, muss dafür etwas anders kalkuliert werden. Die Kosten für unsere Arbeit wollten wir deshalb nur bedingt in diese Liste einbeziehen. Da diese aber irgendwie dennoch zu unseren monatlichen, wenn auch geschäftlichen Kosten zählen, wollten wir sie dir hier nicht vorenthalten. Vielleicht denkst du ja auch gerade darüber nach von unterwegs zu arbeiten. Oder dich selbstständig zu machen. Dann ist es besonders wichtig, richtig zu kalkulieren und diese Infos vielleicht sehr wertvoll für dich.

Unser zweites Standbein ist die Hochzeitsfotografie. Dort arbeiten wir unter unseren Namen Miri & Micha Fotografie insbesondere in der Sommersaison in Mecklenburg-Vorpommern oder auch überall, wo wir gebraucht werden.

Abos & Verträge

  • Adobe Cloud • 25 € • Für Bildbearbeitung & Videoschnitt.
  • Dropbox • 10 € • Über die Dropbox halten wir unsere Daten auf all unseren Geräten synchron. So können ganz einfach zwischen iMac und MacBook wechseln.
  • All-Inkl* • 10 € • Hochqualitatives Hosting zu einem richtig guten Preis. Der Support ist 24/7 erreichbar und immer hilfsbereit.
  • Pixieset • 14,70 € • Ein Online-Galerie-Dienst. Pixieset benutzen wir für die Übermittlung unserer Fotografien an unsere Kunden.
  • Kreativ.Management* • 25 € • Unser CRM und Rechnungserstellung-Tool. Es ist explizit auf die Anforderungen in kreativen Berufen ausgelegt. Keine Ahnung, wie wir ohne K.M überhaupt den Überblick behalten sollten. Zu Kreativ.Management*
  • Canva • 12 € • Eine Online-Software, mit der du schnell und super einfach Grafiken erstellen kannst.
  • Geschäftskonto bei Kontist* • 10,70 € • Kontist legt unsere Steuern automatisch auf Unterkonten ab. So haben wir immer die Übersicht über unsere Finanzen.
  • Diensttelefon-Vertrag • 21 €
  • Steuerberater • 50 €
  • Beiträge zu Berufsverbänden • 12,83 €

Gesamtkosten für Abos & Verträge • 191,23 €

Equipment, Materialen, Weiteres

Neben den Abos und teuren Verträgen haben wir aber noch weitere Kosten, welche wir gern übersehen, da sie nicht monatlich anfallen. Darunter zählen insbesondere Neubeschaffungen & weitere Arbeitsmaterialien.

  • Neubeschaffungen von Arbeitsgeräten • 250-350 € • Kamera, Laptop, Festplatten, … Zu unserer Technik-Packliste
  • Büromaterialien • ca. 20 € • Papier, Porto, …
  • Reisekosten • Je nach Auftrag unterschiedlich.
  • Steuerrücklagen • Machen schnell mal die Hälfte der Einnahmen aus. 

Unsere Erkenntnis: Die laufenden monatlichen Kosten für all die Tools zum Arbeiten sind schon enorm. Da wir regelmäßig neue Festplatten, Speicherkarten und sonstiges Equipment brauchen, summieren sich auch die Neubeschaffungen zu einer erstaunlich hohen Summe. Wir sind über die Höhe nicht wirklich überrascht, aber empfinden die Ausgaben, die man als kleines Unternehmen so hat, teils schon immens. Das sollte man auf jeden Fall nicht aus den Augen verlieren.

Fazit • Vanlife Kosten

Das Leben im Van kann sehr günstig sein. Oftmals ist es sogar günstiger als das Leben in einer Wohnung. Dennoch sollest du die Höhe der monatlichen Kosten, die auf dich zukommen, nicht unterschätzen. Vor allem die Kosten, welche im Zusammenhang mit deiner Arbeit von unterwegs stehen, können schnell höher als erwartet ausfallen. Damit es nicht zu negativen Überraschungen kommt, ist es wichtig immer den Überblick über die Ausgaben und Kosten zu behalten.

Literaturtipps zum Thema Vanlife

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Wir planen in 5 Jahren unsere längste Reise im Wohnmobil zu starten. Von uns aus gerne mehrere Jahre. Bis dahin haben wir einen Finanzplan mit geplanten Ausgaben erstellt. Lieber zu viel als zu wenig berücksichtigt. Als Vorlage dient auch unser Jahresurlaub, der 3 und 4 Wochen in der Vor- und Nachsaison beträgt. Dazu noch die Kosten für Steuer, Versicherung und Reparatur und schon müsste alles passen.

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Miri & Micha

Miri und Micha stehen zusammen am Strand und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund steht ihr Wohnmobil mit geöffneten Türen.

Mit unserem selbstausgebauten Van reisen wir um die Welt, sammeln Geschichten und Momente für Outdoornomaden, bewundern die großen und ganz kleinen Dinge, denen wir täglich begegnen. Im Van zu leben war immer unser großer Traum. 2020 haben wir unseren Mut zusammen genommen und uns unser Traumhaus auf vier Rädern gebaut. Zuhause ist nun, wo wir es parken. Wir glauben: Das Leben ist zu kurz für irgendwann. Und wer weiß schon was das Morgen bringen wird?

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