Du bist auf der Suche nach der optimalen Kochlösung für deinen Camper? Einen Gasherd im Camper zu haben bringt so viel Komfort, dass er mittlerweile unangefochten die beliebteste Kochlösung unter Wohnmobilisten darstellt. Allerdings gibt es neben dem Gasherd auch eine Menge Alternativen, die je nach Bedarf und Einsatzzweck möglicherweise besser für dich geeignet sind. In diesem Blogartikel möchten wir dir deshalb verschiedene Optionen zum Kochen im Van vorstellen und dich bei der Entscheidung für die optimale Küchenausstattung deines Campers unterstützen.

Alternativen zum Gasherd

Der festinstallierte Gasherd gilt als Status quo für das Kochen im Van. Doch der Einbau ist aufwendig und die Gasinstallation raubt einiges an Platz. Für viele stellt das Kochen mit Gas auch aufgrund eines befürchteten Sicherheitsrisikos ein No-Go dar. Aus diesem Grund gibt es natürlich auch ein paar Alternativen zum klassischen Gasherd, wie beispielsweise ein Kocher mit brennbarer Flüssigkeit oder auch ein Induktionsherd.

Alternative 1: Das Induktionsfeld

Das Induktionsfeld wird rein elektrisch betrieben. Diese grundlegende Eigenschaft ist jedoch zugleich der größte Nachteil, denn zur Nutzung muss im Camper ausreichend Strom zur Verfügung stehen. Aber um mal von vorne anzufangen – wie funktioniert Induktion überhaupt? Eine stromdurchflossene Spule erzeugt ein magnetisches Wechselfeld. Wenn nun ein Topf mit magnetisierbarem Boden auf das Kochfeld gesetzt wird, werden in diesem Wirbelströme erzeugt, die in Wärme umgesetzt werden. Das System ist sehr sicher, denn es gibt weder eine offene Flamme, noch wird die Platte aktiv erhitzt. Hitze entsteht also immer im Topfboden selbst, sodass ohne Topf auch keine Hitzeentwicklung stattfinden kann. Neben diesen Vorteilen, ist ebenfalls positiv zu erwähnen, dass im Gegensatz zur Gasinstallation kein Stauraum verloren geht und keine weiteren Abnahmen oder regelmäßige Prüfungen nötig sind. Wer schon einmal einen Induktionsherd genutzt hat, weiß jedoch vielleicht auch aus eigener Erfahrung, dass alle alten Töpfe ohne diesen magnetisierbaren Boden leider nicht weiter verwendbar sind bei diesem System.

Ein Induktionsherd ist für dich geeignet, wenn du …

  • ein großes Strom-Setup hast (mindestens 200Ah Lithium-batterie, 3000 W Wechselrichter, 400W Solar)
  • die meiste Zeit am Landstrom stehst
  • eher selten kochst
  • insgesamt wenig Strom benötigst
Thetford Topline 902 Induktionskochfeld
  • Kochfeld besteht aus schwarzem gehärtetem Glas
  • Topferkennung und Power-Boost Funktion
  • Niedrigtemperaturfunktion
  • Anzeige solange Glas heiß ist
  • Pausen-Funktion

Alternative 2: Der Benzinkocher

Manchmal werden alternativ zum Gasherd im Camper auch Benzinkocher genutzt. Allerdings sind Benzinkocher nur für gelegentliche Campingtrips geeignet, da sie nur im Freien benutzt werden sollten. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass der Benzinkocher stark rußt. Doch auch ein Benzinkocher hat seine Vorteile: Bei niedrigen Temperaturen oder in großer Höhe zum Beispiel, funktioniert er zuverlässiger als ein gasbetriebener Kocher. Auch bei Reisen in abgelegene Gebiete, wo Gas möglicherweise nicht nachgekauft werden kann, stellt der Benzinkocher eine sinnvolle Alternative sein. Da die meisten Camper jedoch kaum solch anspruchsvollen Gegebenheiten ausgesetzt sein werden, bieten sich für die Mehrheit aller Camper die eine flexible Kochlösung suchen, bessere Alternativen.

Ein Benzinkocher ist für dich geeignet, wenn du …

  • im Freien kochen wirst
  • keine Scheu vor verrußtem Kochgeschirr hast
  • in abgelegene Gebiete oder großer Höhe reist
  • bei sehr kalten Temperaturen (auch weit unter -10°C) kochen möchtest
Coleman Unleaded 424 Benzinkocher
  • 2-flammig, Leistung: 4.220 W
  • Tankinhalt: 1,2 Liter mit Brenndauer bis zu 2 Stunden
  • Siedezeit: 4 Min. für 1 Liter Wasser
  • Gewicht: 5,3 kg

Alternative 3: Der Dieselherd

Die Verwendung eines Dieselkochers mag zunächst verlockend klingen. Denn diese Art von Brennstoff ist nicht auf der ganzen Welt erhältlich, vielmehr hat man als Camper ja sowieso immer Diesel im Tank. Beides verspricht also hohe Flexibilität. Allerdings hat ein Dieselkocher leider auch einige Nachteile. Diese betreffen zunächst den Preis: Die Kosten für den Kocher sind extrem hoch. Konkret bedeutet dies, dass mit Anschaffungskosten von über 1000€ gerechnet werden muss.

Außerdem muss für das Kochen mit einem Dieselkocher stets etwas mehr Zeit eingeplant werden. So ein Dieselherd benötigt nämlich allein zum Vorheizen etwa 5 Minuten. Bei diesem Vorgang des Vorheizens wiederum, wird Strom benötigt. Zudem entsteht ein zusätzlicher Strombedarf durch den integrierten Lüfter. Dieser ist essentiell für den Gebrauch des Dieselherds, denn durch den Brenner kommt es auf der Unterseite des Kochfelds zu einer starken Hitzeentwicklung. Durch den Lüfter wird die entstehende Hitze in den Wohnraum abgeleitet. An kalten Tagen ist dies jedoch denkbar praktisch, denn besonders in kleineren Fahrzeugen kann der Herd somit prima als Heizung dienen.

Betrachten wir allerdings, dass es sich beim Dieselkocher nicht um ein klassisches Zwei-Flammen-Kochfeld handelt, stellt dies den wohl größten Nachteil dar. Während der Brenner unter dem Hauptkochfeld sitzt, wird für das zweite Kochfeld nur die Abstrahlwärme des Brenners genutzt. Entsprechend ist die Leistung des zweiten Kochfelds begrenzt. Zusammenfassend stellt ein Dieselkocher aus den genannten Gründen nur in den wenigsten Fällen eine echte Alternative zum Gasherd dar.

Ein Dieselherd ist für dich geeignet, wenn …

  • ein leistungsstarkes Kochfeld für deinen Bedarf ausreicht
  • der hohe Anschaffungspreis dich
    nicht abschrecken kann
  • besonders autarkes reisen genau dein Ding ist und du eher ferne Ziele anstrebst, wo die Versorgung mit Gas nicht sichergestellt ist

Webasto X100 Dieselkocher
  • Kochleistung 900 – 1800 W (stufenlos einstellbar)
  • Verbrauch 0,09 – 0,19 l/h, Stromaufnahme 0,3 A max
  • beim Start 8 A für ~ 4 min
  • Gewicht 8 kg (Kochereinheit)

Alternative 4: Der Spirituskocher

Spirituskocher erfreuen sich unter Outdoor-Freunden großer Beliebtheit. Als Alternative zum Gasherd im Camper ist Spiritus allerdings nur bedingt geeignet. Denn Spiritus hat einen geringeren Heizwert als Gas, Benzin oder Diesel, wodurch insgesamt mehr Brennstoff benötigt wird und weniger scharf angebraten werden kann. Da Spiritus noch dazu vergleichsweise teuer in der Anschaffung ist, empfiehlt sich dieser Kocher nur bei unregelmäßigem Einsatz. Ein absolutes No-Go für seinen Einsatz im Camper ist zudem, dass Spiritus nicht rußfrei verbrennt. Dieser Ruß lagert sich nicht nur am Kocher, sondern auch an Töpfen und Pfannen ab und ist im Camper alles andere als erwünscht.

Dennoch oft und gern benutzt in der Camper-Communitiy, wird der Origo 3000. Tatsächlich wurde dessen Produktion allerdings mittlerweile eingestellt. Aufgrund der hohen Nachfrage ist der Kocher gebraucht nur noch zu überteuerten Preisen zu finden.

Ein Spirituskocher ist für dich geeignet, wenn …

  • du wenig kochst / nur gelegentlich mit dem Camper verreist
  • du gerne draußen kochst
  • rußiges Kochzubehör dir nichts ausmacht und du es gut separat lagern kannst
HPV Mambo Spirituskocher
  • Montierter Brennstoffbehälter
  • zweiflammig – Brenner regelbar
  • Leistung: 2 x 1 kW
  • Tankfüllung: 0,8 Liter – Brenndauer ca. 120 Minuten
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Gasherd im Camper • Optionen und Varianten

Ein Herd im Camper wird klassischerweise mit Gas betrieben. Zwar geht beim Einbau der Gasinstallation nicht nur wertvoller Stauraum verloren, auch gilt es so manche Vorschriften zu beachten. Insgesamt können diese Nachteile die zahlreichen Vorteile jedoch kaum aufwiegen. Ein Gasherd verspricht angenehmes Kochen ohne Kompromisse sowie einen geringen Verbrauch: Für Kochliebhaber oder für das Vollzeit-Vanlife definitiv zwei essenzielle Kriterien! Neben der abnahmepflichtigen Festinstallation erfreuen sich auch mobile Gaskartuschen-Kocher einer wachsenden Beliebtheit. Im Folgenden werden wir die Vor-, wie auch Nachteile der zwei Systeme miteinander vergleichen.

Festinstallierter Gasherd vs. Mobiler Gaskartuschenkocher im Camper

Status Quo ist nach wie vor der festinstallierte Gasherd. Dieser Typ Herd wird standardmäßig in Wohnmobilen und Wohnanhängern der gängigen Hersteller in Europa verbaut. Betrachtet man die zahlreichen Vorteile des Systems, scheint diese Entscheidung gut fundiert zu sein. Seit jedoch immer mehr Camper selbst ausgebaut werden, nimmt auch die Zahl der Wohnmobile mit einem mobilen Gaskartuschen-Kocher stetig zu. Dabei können die Gründe, die wiederum gegen einen festen Gasherd im Camper sprechen, vielfältig sein:

Für viele Selbstausbauer ist das Thema Gasinstallation heikel, da das Sicherheitsrisiko nicht zu unterschätzen ist. Entfällt die Gasinstallation, wird auch keine TÜV-Abnahme dieser notwendig, was Flexibilität gibt und Kosten spart. Oft spricht aber auch platztechnisch einiges gegen einen festinstallierten Gasherd. Gaskartuschen-Kocher hingegen kommen ursprünglich aus dem Freizeit-Bereich. Inzwischen handelt es sich bei diesen jedoch nicht mehr wie noch vor einigen Jahren um klapprige Gestelle, die kaum mehr als für die Festival-Verwendung taugen. Vielmehr steigt die Zahl der Anbieter von ausgeklügelten Systemen stetig, die robuste, sichere und in der Verwendung komfortable Modelle vertreiben. Dadurch sind mobile Gaskocher als absolut konkurrenzfähige Alternative zum klassischen festinstallierten Gasherd im Camper anzusehen.

Abnahme zum Wohnmobil bei mobilen Gaskochern

Beachte, dass es bei der Abnahme des Campers zum Wohnmobil regelmäßig zu Fällen kommt, in denen der Prüfer den Kartuschen-Kocher nicht akzeptiert. Dies liegt insbesondere daran, dass laut TÜV jedes Wohnmobil eine festverbaute Kochstelle vorweisen muss. In diesem Fall kann es helfen, den Kocher zum Beispiel auf einer ausziehbaren Platte in der Küchenzeile zu befestigen. Auch ist für die TÜV-Abnahme die Auswahl des Gaskartuschen-Kochers wichtig. Dieser muss über eine Zündsicherung, auch Gas-Stopp genannt, verfügen. Dieser Sicherheitseinrichtung bezweckt, dass kein Gas ausströmen kann sobald die Flamme erlischt, wie beispielsweise durch einen Windstoß. Probleme bei der Wohnmobilabnahme beugst du am besten vor, indem du bereits vor der Installation mit deinem zuständigen TÜV-Prüfer über die von ihm erwarteten Kriterien sprichst. Leider gibt es aber auch überkritische Prüfer, die unverhältnismäßige Anforderungen stellen. Hast du die Vermutung an solch einen Prüfer geraten zu sein, können wir dir aus persönlicher Erfahrung nur raten, lieber nochmal bei einer anderen TÜV-Stelle vorbeizuschauen. 😉

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Festinstallierbare Gasherde

Zu den bekanntesten Herstellern von Gasherden im Campingbereich gehören Dometic*, Can* und Thetford*. Während Dometic auf Gasherde mit klassischer Optik in Edelstahl setzt, sind viele der Gasherde von Can und Thetford in etwas modernerem Design aus schlichter Glasplatte. Dometic bietet bei seinen Gaskochfeldern jeweils verschiedenen Variationen an, beispielsweise mit Abdeckplatte oder auch platzsparende Kocher-Spülen-Kombis*. Wie in fast allen Bereichen gibt es auch in dieser Thematik nicht den einen perfekten Gasherd. Vielmehr entscheiden die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse darüber, welches Modell für dich und deinen Camper das Passendste ist. Im Folgenden werden wir einige Modelle vergleichen und ebenso ihre Vor- wie auch Nachteile aufzeigen.

Dometic • Gasherd im Camper

Die Dometic Gasherde für Wohnmobile sind aus Edelstahl und in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Ausgewählt werden kann zwischen 2-flammigen und 3-flammigen Gaskochfeldern. Außerdem sind alle Gasherde mit aber auch ohne Abdeckung erhältlich. Die Abdeckung kann sehr praktisch sein, da sie den Gasherd vor Staub und Schutz schützt und gleichzeitig mehr Arbeitsfläche bietet, solange der Kocher nicht in Benutzung ist.

Die Gaskochfelder von Dometic sind im Vergleich zu den meisten Can Gasherden jedoch etwas weniger leistungsstark. So hat beispielsweise der 2-flammige Gasherd* eine Leistung von 1.6kW auf dem ersten und 1.1 kW auf dem zweiten Kochfeld. Entsprechend wird ein wirklich scharfes Anbraten damit wohl kaum möglich sein. Ob dies im Camper wirklich von Nöten ist, sei hier mal dahingestellt. Positiv hervorzuheben ist beim Dometic Camper Gasherd, dass ein Modell dieser Art vergleichsweise weniger schmutzanfällig ist. Staub ist auf der Edelmetalloberfläche kaum sichtbar und wird durch die Abdeckplatte auch fast vollständig verhindert. Sollte doch mal eine größere Reinigung des Kochfeldes von Nöten sein, können die Topfträger einfach gelöst werden.

2-flammiger Gasherd von Dometic
3-flammiger Gasherd von Dometic

Can • Gasherde für den Camper

Auch Can gehört zu den „großen“ Herstellern der Wohnmobil Gasherde. Dieser Hersteller bietet zahlreiche Modelle, wobei es eine riesige Auswahl an 1-flammigen, 3-flammigen Gaskochfeldern wie auch Kocher-Spülen-Kombis gibt. Neben den klassischen Edelstahlherden, bietet Can auch optisch etwas hochwertigere Camper Gasherde auf schwarzer Glasplatte an. Besonders hervorzuheben ist zudem, dass Can dabei nicht nur die gängigen Größen anbietet, sondern auch untypischere Maße im Sortiment hat. Als Beispiel möchten wir hier den Can PV1351* nennen, einen 2-Flammen Herd mit besonders kleinen Maßen. Dieser Herd sollte insbesondere für Camper mit schmalen Küchen von Interesse sein.

Auch die 1-flammigen Modelle können gerade für kleinere Camper Küchen interessant sein: Ein Beispiel aus dem Sortiment von Can ist der PV1320*.

Darüber hinaus schafft es Can sich mit den starken Leistung einiger seiner Modelle gegenüber anderen Herstellern hervorzuheben. Unter den 2-flammigen Modellen ist hier besonders der PV1357* zu nennen. Dieser Camper Gasherd hat auf seinem großen Brenner ganze 3 kW, auf dem kleineren Brenner immer noch 1,9 kW. Unserer Meinung nach ist solch eine Leistung jedoch nicht für jeden Camper überhaupt von Nöten. Natürlich geht mit dieser starken Leistung nämlich auch ein erhöhter Gasverbrauch einher, den man sich bei Verwendung eines weniger leistungsstarken Modells ersparen kann.

Can PV1351 Gaskochfeld
Can PV1357 Gaskochfeld

Thetford • Gasherde für den Camper

Auch Thetford* ist im Bereich der Wohnmobil Gasherde ein bekannter Hersteller. Thetford stellt Gasherde auf modernen Glasplatten zur Verfügung, die in ihrem Aussehen stark denen von Can ähneln. Preislich sind die Produkte von Thetford jedoch etwas höher angesiedelt. Dafür bekommt man diesen Herd, als einzigen der bisher vorgestellten Modelle, mit einer eine praktische Elektrozündung! Allerdings liegt die Kochleistung beim 2-flammigen Modell Thetford Topline 922* mit insgesamt 3kW für beide Flammen unter denen von Can.

Thetford Topline 922 Gaskochfeld
  • Gasbrenner: 2 x 1.5 kW
  • Zündung: 12 V
  • Material des Kochfeldes: Schwarzes Glas

Schritt für Schritt: Festinstallierbaren Gasherd in den Camper einbauen

Um einen festinstallierten Gasherd im Camper in Betrieb nehmen zu können, benötigst du eine Gasinstallation. Diese muss nicht nur initial vom TÜV abgenommen werden, sondern auch regelmäßig (alle 2 Jahre) überprüft werden. Was eine solche Gasinstallation alles beinhaltet, ist unter anderem ein luftdichter Gaskasten für die Gasflasche, sowie verschiedene Arten von Leitungen. Aber Achtung, gerade beim Verlegen der Leitungen gilt es, sich genauestens an die Vorschriften vom TÜV zu halten.

Gasherd in die Camper Küche einbauen

Zunächst stellt sich natürlich die Frage, an welcher Position im Camper der Gasherd eingebaut werden soll. So simpel und grundlegend diese Frage vielleicht klingt, so essentiell ist es, sie gewissenhaft zu beantworten. Denn die zum Herd führenden Gasleitungen sind starr, wodurch eine Umpositionierung des Herdes zwangsläufig mit einer entsprechend weitreichenden Umbauaktion in der kompletten Gasinstallation einhergehen würde. Noch dazu würde im Zuge dessen eine Neuabnahme erforderlich werden.

Das Einsetzen des Herds in die Küche, unterscheidet sich je nach Herd: Während manche Herde in die Arbeitsplatte eingeschraubt oder eingeklemmt werden, müssen andere eingeklebt werden. Aufschlussreich ist in jedem Fall ein Blick in die Betriebsanleitung des entsprechenden Gasherdes. Dieser lässt sich in aller Regel auch entnehmen, welche Maße das Loch in der Arbeitsplatte haben muss. Die Gasherde von Dometic werden durch mitgelieferte Klemmen mit der Arbeitsplatte verbunden. Hierbei ist zu beachten, dass die Klemmen auf die gewählte Stärke der Arbeitsplatte abgestimmt sein müssen. Gegebenenfalls muss der Gasherd anschließend noch mit Silikon abgedichtet werden. Dieser Arbeitsschritt entfällt, wenn der Kocher über eine Gumminaht verfügt, wie dies bei vielen Modellen von Dometic der Fall ist.

Gasinstallation im Camper

Damit die Gasanlage die Gasprüfung besteht und das Fahrzeug später als Wohnmobil zugelassen werden kann, müssen bei der Installation einige Auflagen beachtet werden. Diese können im Detail dem DVGW-Arbeitsblatt G607 entnommen werden. Detaillierte Informationen und Schritt für Schritt-Anleitungen zum Bau des Gaskastens sowie der Gasleitungen, werden wir an dieser Stelle nicht ausführen – diese sind im Artikel Gasinstallation im Camper (Link folgt) zu finden.

  • Zum Artikel Gasinstallation im Camper (Link folgt)
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Gasherd-Kombis für den Camper

Neben den klassischen Gaskochfeldern gibt es auch verschiedene Gasherd-Kombinationen für die Camper Küche. Beliebt ist beispielsweise die Kombination aus Herd und Spüle. Auch Hybrid-Kochfelder, die Gas und Induktion auf einem Kochfeld kombinieren sind zu finden.

Dometic HSG 2445 Kochfeld-Spülen Kombi

Eine Kombination aus Kochfeld und Spüle kann im Camper viel Platz sparen. Als Hersteller sind hierbei besonders Dometic und Can hervorzuheben, die beide eine große Auswahl an Herd-Spülen-Kombis im Angebot haben. Bei Dometic hat man ebenso wie schon bei den Kochfeldern, die Wahl zwischen Kochfelder-Kombis mit und ohne Abdeckplatte. Der Platzgewinn, der sich aus einer abdeckbaren Spüle inklusive Kochfeld ergibt, sollte dabei nicht unterschätzt werden.

Dometic HSG 2445 Kombi Kochmulde und Spüle
  • zweiflammige Kocher-Spülen-Kombi aus Edelstahl mit integrierter Glasabdeckung
  • Wasserhahnmontage innen
  • Sicherheitszündsystem
  • Leistung Kochfeld/er: 1 x 1,6 kW und 1 x 1,0 KW
  • Gasverbrauch: 233 g/h

Thetford Topline 981 Hybrid Kochfeld • Induktion und Gasherd auf einer Platte

Als bisher einziger Hersteller hat Thetford ein taugliches, kompaktes Hybrid-Kochfeld herausgebracht, das Gas- und Induktionsherd auf einer einzigen Platte vereint. Das Kochfeld gibt es im typischen Look der Gasherde auf einer hochwertigen Glasplatte. So kann bei ausreichend Strom die Induktionsplatte genutzt werden, während ansonsten immer noch der Gasherd zur Verfügung steht. Bemängeln würden wir in diesem Zusammenhang jedoch die geringe Leistung der Gasbrenner, die bei nur 1,5 kW bzw. 1 kW liegt.

Thetford Topline 981 Hybrid-Kochfeld
  • Automatische Erhitzung
  • Topferkennung
  • Sicherheitsanzeige, wenn Glas heiß ist. Kindersicherung, Automatische Sicherheitsabschaltung
  • Hochwertige Materialien und Komponenten
  • Gasbrenner: 1x 1.0 kW, 1x 1.5 kW mit Zündung 12 V
  • Gesamt Stromverbrauch: 230 V/ 7 A

Mobile Gasherde für den Camper

Mobile Gaskocher gibt es in den verschiedensten Formen und Ausführungen. Sowohl 1-flammige, als auch 2-flammige Modelle stehen zur Verfügung.

Campingaz Camp Bistro DLX Gaskartuschenkocher • Unsere Erfahrungen

Etwa zwei Jahre lang hatten wir den Campingaz Camp Bistro DLX* im Dauereinsatz. Und zugegeben: Wir hätten nicht erwartet, dass der Kocher zu so viel taugt. Von aufwändigem Weihnachtsfestmahl im Camper, über die verschiedensten Kuchen und Aufläufe im Omnia* hat uns dieser kleine, unscheinbare Herd nie im Stich gelassen. Der Kocher verfügt sogar über eine Piezo-Zündung und eine Stopgaz Technologie. Letztere sorgt dafür, dass die Gaszufuhr unterbrochen wird sobald die Flamme ungewollt oder zufällig durch beispielsweise einen Windstoß erlischt. Sicherheitstechnisch ein nicht zu unterschätzendes Feature, gerade wenn mit dem Kocher in Innenräumen gekocht werden soll!

Omnia Backform

Omnia Backofen – Unser Liebling

Unser liebstes Camper-Gadget? Der Omnia Backofen! Mit dem kannst du auf dem Gasherd im Camper ganz einfach die tollsten Ofenrezepte umsetzen. Kuchen, Lasagne oder warme Brötchen am Morgen. Mit dem Omnia alles ganz einfach möglich.

Betrieben wird der Kocher mit länglichen 250g Gaskartuschen, beispielsweise den CP250 von Campingaz*. Auch diese Kartuschen sind besser als ihr Ruf. Bei uns haben sie meist für etwa anderthalb Wochen gehalten. Als etwas nachteilig haben wir jedoch die für einen Einflammenkocher etwas sperrigen Maße empfunden. Nichtsdestotrotz ist die Leistung von 2,2 kW für solch einen Campingkocher recht beeindruckend.

Der mobile Primus Kinjia Gasherd • Unsere Erfahrungen

Nachdem wir über 2 Jahre auf dem Campingaz Camp Bistro DLX Herd* gekocht hatten, war es für uns an der Zeit auf ein zweiflammiges Modell umzusteigen. Im Vanlife-Alltag störten uns am Campingaz Camp’Bistro DLX die kleinen 250g Kartuschen, die unserer Meinung nach unnötig Müll produzierten. Inzwischen nutzen wir daher den Primus Kinjia Gasherd*, der für unsere Zwecke perfekte Camper Gasherd. Das Modell ist mit 47,5 x 29,5 x 7,8cm sowie einem Gewicht von 4kg nicht nur leichter, kleiner und kompakter als die meisten anderen zweiflammigen Modelle, sondern auch ein absolutes Allround-Talent. Der Gasherd kann nämlich, dank zusätzlich erhältlicher Adapter, mit beinahe allen Gaskartuschen betrieben werden. Noch dazu ist selbst der Anschluss von handelsüblichen Gasflaschen (den großen grauen oder roten) oder den blauen Campinggaz-Flaschen möglich! Wir haben bisher noch keinen einzigen anderen Kocher gefunden, der eine derartige Flexibilität ermöglicht!

Gasverbrauch: Wir nutzen den Herd seit etwa 6 Monaten mit den 450g Schraubverschluss Gaskartuschen. Diese halten bei uns recht lang, sodass wir etwa 2 Wochen lang mit einer Gaskartusche auskommen. Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass wir tatsächlich täglich frisch kochen und den Kocher außerdem für Kaffee oder Kakao am Morgen nutzen. Unser Gasverbrauch entspricht somit etwa 5kg in einem halben Jahr.

Kochen mit dem Primus Kinjia Gasherd

Das Kochen mit dem Primus Kinjia* ist einfach ein Genuss. Der Kocher verfügt über zwei Kochfelder à 3000 W. Wer nun aufgepasst hat weiß: So viel Power sucht man selbst bei den festinstallierten Highend-Modellen von Can, Thetford und Dometic vergebens! Dennoch lässt sich die Flamme präzise und problemlos regulieren. Trotz der kompakten Maße sind die Flammen ausreichend weit voneinander entfernt, sodass selbst zwei große Töpfe nebeneinander Platz finden. Auch spannend: Obwohl die Kochfelder mit 3000 W sehr stark sind, wird der Kocher am Rahmen nie heiß –  ein weiterer Aspekt, der bei vielen der festinstallierten Modelle leider fehlt. Die Zündung der Flamme funktioniert manuell.

Gut zu wissen: Wer die Piezozündung am Primus Kinjia* vermisst, ist bei dessen Premium-Version, dem Primus Tupike, gut aufgehoben. Neben der Zündung auf Knopfdruck gibt es bei diesem Modell auch einen Windschutz, Standbeine und eine anti-haftbeschichtete Grillplatte dazu.

Primus Kinjia Gaskocher
Primus Tupike Kocher mit Piezozündung

Reinigung und Lagerung des Primus Kinjia Gasherds

Die Reinigung des Gasherds im Camper könnte unkomplizierter nicht sein. Mit nur einem Handgriff lassen sich die Topfhalter sowie das darunter liegende Blech lösen. Zum Verstauen wird der Deckel des Herds einfach heruntergeklappt. Der Gasflaschenanschluss ist praktisch an einem flexiblen Schlauch montiert. Dieser wird zum Verstauen einfach in die dafür vorgesehene Halterung auf der Unterseite des Kochers geklemmt.

Fazit • Gasherd im Camper

Den passenden Herd für den Camper zu finden ist gar nicht so leicht: Bis das passende Modell gefunden ist, gilt es einige Entscheidungen zu treffen und Alternativen abzuwägen. Neben dem Gasherd stehen für den Einsatz im Camper auch der Induktionsherd, der Benzinkocher, der Dieselherd oder der Spirituskocher zur Auswahl. Für Vielkocher und Langzeit-Vanlifer überwiegen jedoch zumeist die zahlreichen Vorteile des Gasherdes. Doch soll es ein festinstalliertes Modell oder doch lieber ein mobiler Herd werden? Was die perfekte Wahl für dich und deinen Camper ist, kannst nur du selbst entscheiden! Wir haben uns für einen mobilen Gasherd entschieden und nutzen den Primus Kinjia – für uns der optimale Herd für Langzeitreisen im Van!

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hey ihr beiden, tolle und informative Zusammenfassung! Wir sind auch gerade dabei den richtigen mobilen Gaskocher für unseren Camper zu finden. Dabei streben wir eine ähnliche Lösung an wie ihr. Bei eurem Beitrag ist uns folgendes aufgefallen:

    Unter „Abnahme zum Wohnmobil bei mobilen Gaskochern“ schreibt ihr, dass auch hier eine Zündsicherung erforderlich ist. Euer Primus Kinjia verfügt jedoch über keine 🙁 Uns wäre das jedoch wichtig. Wie geht ihr damit um – auch hinsichtlich TÜV?

    LG Alex

    Antworten
    • Hallo Alex,

      Im Bezug auf TÜV können wir dir empfehlen, vorab mit verschiedenen Prüfstellen zu sprechen und deren Anforderungen zu vergleichen.
      Obwohl es einheitliche Vorgaben gibt, ist das Prüfverfahren nicht immer einheitlich.
      Das soll heißen: Was zugelassen wird und was nicht, liegt erfahrungsgemäß auch immer ein wenig im Ermessen des Prüfers.

      Liebe Grüße
      Alexandra

      Antworten

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