Das Balkanland Albanien ist nach dem Ende seiner sozialistischen Diktatur erst 1991 für den Tourismus geöffnet worden. Es scheint ganz so, als sei die Zeit dort stehengeblieben. Entsprechend werden Reisende von paradiesischer Natur erwartet, die zu wilden Albanien Roadtrip-Touren und Abenteuern einlädt. Der Großteil des Landes liegt auf über 1000 Höhenmetern, wovon viele der Täler und die meisten der Gipfel noch nicht einmal erschlossen sind.

Allerdings kann Albanien nicht nur als reine Schönheit beschrieben werden. Denn in diesem Land herrscht eine für uns Europäer kaum vorstellbare Armut und Perspektivlosigkeit. Somit ist Albanien ist ein Land, das begeistert und sprachlos, gleichzeitig jedoch auch traurig und hilflos macht. Nichtsdestotrotz ist Albanien ein Land, dass du unbedingt noch besuchen solltest, bevor auch hier die großen Touristenschwärme vollends Einzug erhalten!

An- und Einreise nach Albanien

Von Mitteleuropa aus erreichst du Albanien auf dem Landweg über den westlichen Balkan. Hierfür passierst du die Länder Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro.  Auch wir haben diese Route für unseren Roadtrip durch Albanien gewählt, wodurch wir schon die Anreise als ausgedehntes Reiseabenteuer durch den Balkan erleben konnten.

Wenn du weniger Zeit mitbringst, kann die Anreise mit der Fähre von Italien (verschiedene Abreisehäfen u.a. Venedig) nach Patras (Griechenland) sinnvoll sein. In den Sommermonaten gibt es bei diesen Fährverbindungen auch die für Camper sehr komfortable Option des „Camping On Bord“. Bei Buchung dieser Variante, kannst du während der Überfahrt in deinem Camper bleiben, der dann nicht weit unten im Rumpf, sondern oben auf dem Deck transportiert wird. Von Patras (Griechenland) bis nach Albanien sind es dann nur noch etwa 3 1/2 Stunden Fahrt.

Für Menschen aus den EU-Mitgliedsstaaten ist die Einreise nach Albanien denkbar einfach, denn ein Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ist visumfrei. Der Personalausweis ist zur Einreise ausreichend.

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Miri im Sonnenlicht am Campervan

Mietwagen / Mietcamper für den Albanien Roadtrip

Natürlich ist uns bewusst, dass so ein rundum ausgestatteter Van schon eher ein Luxus ist. Solltest du (noch) keinen besitzen, muss dein Albanien Roadtrip allerdings nicht aus diesem Grund scheitern! Vielmehr bieten sich auch allen Nicht-Autobesitzern gleich zwei Möglichkeiten trotzdem das ultimative Roadtrip-Erlebnis wahr werden zu lassen! 🙂

Als erste Option kann ganz schlicht und einfach die Buchung eines Mietwagens weiterhelfen. Empfehlenswert ist bei deiser Angelegenheit unserer Meinung nach das Portal Billiger-Mietwagen. Billiger-Mietwagen tritt bei der Mietwagen-Suche als Vermittler auf und verschafft dir einen Überblick über die günstigsten Angebote. Als sehr praktisch empfinden wir, dass das Portal auch den Versicherungsschutz und anfallende Kautionskosten vergleicht

Noch autarker lässt es sich natürlich mit einem Miet-Camper reisen. Zumal Albanien wirklich als ein sehr camperfreundliches Land eingestuft werden kann. Selbst Wildcampen wird fast überall geduldet. Tolle Mietcamper findest du bei Paul Camper*. Diese Plattform vermittelt Camper von Privatpersonen. Vom süßen Minicamper bis Rundum-Sorglos Wohnmobil ist hier alles dabei.

Straßenverhältnisse und Verkehr in Albanien

Die Straßen in Albanien sind abseits der Hauptverkehrswege eher miserabel, der Verkehr chaotisch. Du solltest dich also auf das Schlimmste gefasst machen… Nein, keine Panik – so schlimm wie der Ruf, der  Albanien diesbezüglich vorauseilt ist es nun auch wieder nicht ;). Tatsächlich wurden viele Straßen innerhalb der letzten Jahre neu hergerichtet und sind wirklich komfortabel zu befahren. Auch Tankstellen gibt es an jeder Ecke. Maut für die Nutzung von Autobahnen gibt es in Albanien nicht.

Verkehrs-Tipp: Während des Roadtrips durch Albanien solltest du dich nicht darauf verlassen, dass andere Verkehrsteilnehmer die Verkehrsregeln beachten bzw. diese überhaupt kennen. Wenn du deinen Fahrstil diesem Umstand anpasst, sollte dem problemfreien Fahren in Albanien aber nichts mehr im Wege stehen.

Wildcampen & Stellplätze • Roadtrip durch Albanien

In Albanien ist das Wildcampen offiziell erlaubt! Dennoch gilt es zu beachten, dass Privatgrundstücke und Orte, an denen ein Campervan die Einwohner offensichtlich stört natürlich trotzdem tabu sind. Der Umstand, dass das Wildcampen offiziell genehmigt ist, macht einen Roadtrip in Albanien denkbar angenehm und entspannt. Noch dazu ist Albanien ein recht sicheres Land. Die Albaner gelten als gastfreundliche und hilfsbereite Menschen, was wir definitiv bestätigen können. Stellplätze findest du am besten über die Satellitenansicht von Google Maps* oder in Camping-Apps wie Park4Night*. In den kühleren Monaten kannst du in Albanien sogar am Strand campen, von Mai bis September ist es dafür allerdings zu touristisch.

Packliste • Albanien Roadtrip

Je nach aktueller Jahreszeit und Ziel des Roadtrips, müssen natürlich verschiedene Situationen berücksichtigt werden. Nicht nur hinsichtlich der zu erwartenden Temperaturunterschiede, auch bezüglich der richtigen Ausrüstung für die anstehenden Aktivitäten. Trotzdem haben wir mehr oder weniger eine Art Grundausrüstung, die uns auch auf unserem Roadtrip durch Albanien nicht hat frieren oder schwitzen lassen. 😉 Generell ist es ratsam beim Packen darauf zu achten möglichst multifunktionelle Kleidung und eine insgesamt eher minimalistische Garderobe zu verstauen. Schließlich ist unnötig viel Gepäck nichts anderes als mühsam, oder?

Kleidung mit der wir reisen:

  • je drei lange Hosen (Leggings bzw. Jogginghose + Jeans)
  • je zwei kurze Hosen
  • je fünf Shirts*
  • je 3-4 Pullover*
  • mind. 10x Unterwäsche
  • ca. 5 Paar Socken
  • 1 warme Jacke
  • 1 Regenjacke
  • Sportkleidung
  • Sportschuhe, bequeme Alltagsschuhe
  • 1x Mütze
  • 1x Rucksack
  • 1x Badehose / Bikini

Outdoor- & Campingequipment mit dem wir reisen:

Youtube Video • Roadtrip durch Albanien

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Albanien versinkt im Müll (Was du als Besucher tun solltest)

Ein bisschen Realtalk: Viele Gegenden in Albanien könnten einer Traumlandschaft gleichen, wenn sie nicht im Müll versinken würden. Wie die meisten der Balkanstaaten, hat auch Albanien ein immenses Müllproblem. In Albanien fällt dieses besonders drastisch aus. Das Problem? Es gibt  kaum offizielle Deponien, und überhaupt nur zwei Deponien, die den EU-Regeln entsprechen (eine bei Tirana und eine im Shkodër). Und auch diese Deponien sind größtenteils leer, denn die Gemeinden entsorgen ihren Müll lieber in die umliegenden Flüsse, welche den Müll „kostengünstig“ entsorgen, indem sie ihn ins Meer spülen.

Die 200.000 Einwohner große Kommune Durres beispielsweise hat überhaupt keine Mülldeponie. Folglich wird der entstehende Abfall in umliegende Senken, auf Feldern und in die Flüsse entsorgt. Noch schlimmer trifft es  viele  weitere Teile des Landes: Oftmals gibt es nicht mal eine Abfuhr, die den Müll aus den Orten hinaustransportiert. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, kauft die Regierung Müll aus anderen europäischen Staaten „zu Recyclingzwecken“ auf. Es ist ein Desaster.

Wir denken, dass es sehr wichtig ist, dass du dir, als Reisender durch Albanien, bewusst bist, dass auch dein Müll höchstwahrscheinlich letztendlich im Meer landet. Ganz egal, ob du diesen zuvor brav in die nächste Tonne geschmissen hast. Denn in Albanien gibt es derzeit weder die Ressourcen, noch die benötigte Bildung um einem Problem mit solchem Ausmaß gerecht zu werden. Achte deshalb unbedingt darauf, bei deinem Besuch im Land so wenig Müll wie möglich zu produzieren, und versuche auf in Plastik verpackte Lebensmittel zu verzichten.

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Unsere Route • Albanien Roadtrip

Shkodra (Shkodër) • Start unseres Albanien Roadtrips

Shkodër ist die fünftgrößte Stadt Albaniens. Ein Besuch der Stadt lohnt nicht nur um nach der Einreise wichtige Dinge wie SIM-Karte und Bargeld zu besorgen, sondern auch um einen ersten authentischen Einblick in das Land zu gewinnen. Als Ausgangspunkt für eine Erkundungstour durch die Stadt bietet sich der bewachte Parkplatz „Parking Ura Dervishbeg“ an. Von dort aus lassen sich sowohl alle Sehenswürdigkeiten, als auch die Fußgängerzone zügig erreichen.

Bekannte Sehenswürdigkeiten in Shkodër:

  • Migjeni-Theater
  • Der alte Uhrturm  („English Tower“)
  • Die Zentralmoschee („Ebu Bekr“)
  • Der Stadtteil Gjuhadol (hier befindet sich auch die Flaniermeile von Shkoder)
  • Burg Rozafa (das Wahrzeichen der Stadt)
  • Site of Witness and Memory

Stellplätze in und um Shkodër:

Campingplatz Legjenda: Dieser Campingplatz war unsere erste Anlaufstelle auf unserem Roadtrip durch Albanien. Er liegt direkt am Fluss Buna und ist modern ausgestattet. Praktischerweise spricht die Besitzerin gutes Englisch, der Preis ist für Albanien allerdings eher gehoben. Insgesamt können wir diesen Ort jedoch sehr als ersten Stopp deines Albanien-Roadtrips empfehlen. Auf dem Grundstück des Campingplatzes gibt es ein gleichnamiges Restaurant*, in dem regelmäßig typisch albanische Abendveranstaltungen stattfinden. Das Essen ist hier ebenfalls sehr zu empfehlen.

Parking Ura Dervishbeg Shkodra: Dieser bewachte Parkplatz liegt zentral in Shkodra und ist perfekt geeignet für einen Besuch oder einen Orga-Tag in der Stadt. Auch das Übernachten ist hier sicher und komfortabel möglich. Wir haben hier eine Nacht verbracht.

Google Maps

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Kunë-Vain-Tale Nature Park

Dieser Naturpark liegt in der Nähe der Stadt Lezhë. Hier mündet die Drin in einem Delta in das Meer. Das Naturreservat war das erste seiner Art in Albanien, galt damals jedoch noch als Jagdreservat. Erst seit 2010 besteht das Reservat in seiner heutigen Form und gilt als ein wichtiger Rückzugsort für viele gefährdete Vogel- und Fischarten.

Ura e Mesit (Die Mesi-Brücke)

Auf dem Weg in die Täler der albanischen Alpen befindet sich auch die Ura e Mesit, eine beachtenswert gut erhaltene Steinbogenbrücke aus Zeiten des osmanischen Reichs. Sie ist insgesamt über 100 Meter lang und ihr mittlerer, höchster Bogen über 18 Meter hoch. Die Brücke war durch ihre Lage auf der Haupthandelsroute, die von Nordalbanien bis in den Kosovo reicht, zu Zeiten des Osmanischen Reichs von großer Bedeutung. Leider wurde inzwischen eine Betonbrücke für Autos direkt neben das Denkmal gesetzt, sodass der Blick auf die hübschere, alte Brücke von südlicher Richtung aus nur noch eingeschränkt möglich ist.

Vermosh, Theth & Valbona • Die Täler der albanischen Alpen

Die Täler von Vermosh, Theth und Valbona liegen inmitten der wilden, albanischen Alpen. Bis vor wenigen Jahren waren diese 3 Haupttäler noch sehr abgeschieden. Vermosh, zum Beispiel, konnte bis 2016 nur über schier unwegsame Schotterpisten erreicht werden. Auch die Anreise nach Theth war bis vor kurzem nur zu Fuß oder mittels Allrad-Fahrzeug mit Bodenfreiheit möglich. Dagegen war die Anfahrt nach Valbona schon länger vergleichsweise unkompliziert, dafür aber recht lang. Inzwischen gibt es in alle Täler neue, aspaltierte Straßen. Durch die nun deutlich einfachere Anfahrt entwickelten sich die Täler zu Touristenmagneten. Die kleinen Orte sind tolle Ausgangspunkte für zahlreiche Wanderungen, welche zunehmend auch ausgeschildert werden. Mittels Fördergeldern wurde in den vergangenen Jahren versucht, eine Art sanften Tourismus zu entwickelen, der im Kontast zu den vielen Hotel-Burgen und zunehmend zubetonnierten Stränden der albanischen Riveria steht.

Besonderer Tipp: Der zwar noch recht neue, aber aufgrund seiner besonderen Schönheit berühmte Fernwanderweg „Peaks of the Balkans“ führt ebenfalls durch die Täler von Theth und Valbona.

Roadtrip ins Vermosh-Tal

Auf unserem Roadtrip durch Albanien wollten auch wir gern die Schönheit der albanischen Alpen mit eigenen Augen bewundern. Schnell war jedoch klar, dass wir während unserer Reise nur eines der drei Haupttäler besuchen konnten. Während das Vermosh-Tal noch immer vergleichsweise wenig besucht wird, werden Theth aufgrund seiner guten Erreichbarkeit und einiger Sehenswürdigkeiten (u.a eine Karstquelle – das nördliche „Blue Eye“) und Valbona aufgrund der spannenden Fährfahrt in den Sommermonaten von Touristen nahezu überrannt. Schnell war also klar, dass wir das Vermosh-Tal besuchen würden!

Die Anfahrt von Shkodra in Albanien aus ist vergleichsweise langwierig da das Vermosh-Tal weit im Nordosten des Landes liegt. Allerdings gibt es seit Mitte 2023 einen neuen Grenzübergang welcher das Vermosh-Tal mit Montenegro verbindet und die Anreise somit deutlich verkürzen kann. Das Tal selbst ist von wilder Schönheit. Die Menschen hier gastfreundlich und offen. Wer eine gute touristische Infrastruktur sucht ist hier jedoch (noch) völlig falsch: Es gibt lediglich einige (wenige) Guesthouses sowie erste ausgeschilderte Wanderwege. Die meisten Einheimischen leben hier nach wie vor von der Tierhaltung und Landwirtschaft, sodass du auf einen authentischen Einblick in das albanische Leben in den Bergen hoffen kannst.

Drin und Koman-Stausee • Albanien Roadtrip

In Albanien gibt es eine ganze Reihe durch Stauung von Flüssen gefluteter Täler. Auch der bekannte Koman-Stausee, der durch Stauung des Flusses Drin entstand zählt zu diesen. Albanien benötigt diese Stauseen zur Gewinnung von Energie, durch Wasserkraft, was allerdings nicht ganz unumstritten ist. Immer wieder kommt es zu Protesten der Bevölkerung, weil weitere Täler den Wassermassen weichen sollen und unberührte Flüsse und Biotope durch Staudämme unwiederruflich zerstört werden.

Dennoch sind einige der Stauseen, insbesondere der Koman-Stausee ein Touristenmagnet. Verständlich, denn der See ist wirklich von besonderer Schönheit. Etwas oberhalb des Sees bahnt sich die unbedingt sanierungsbedürftige SH-25 ihren Weg zum Anleger der Koman-Fähre. Etwa 20 km müssen dafür über die bröselige, mit Löchern bespickte Straße zurückgelegt werden. Ein Aufwand welcher sich in aller Regel lohnt:

Eine Fahrt über den Koman-Stausee zählt wahrscheinlich zu den Highlights vieler Albanien-Roadtrips. Der Stausee ist etwas mehr als 30 Kilometer lang und bahnt sich seinen Weg mitten durch die zerklüftete Berglandschaft Albaniens. Der Fährweg entstand, weil das Valbona-Tal und die Region Tropoja ohne Nutzung des Wasserweges nur über lange und kurvenreiche Straßen zu erreichen sind. Inzwischen dient die Fähre allerdings weniger zur Versorgung der abgeschotteten Regionen, sondern hauptsächlich touristisch genutzt.

Wir haben auf die Nutzung dieser Fähre verzichtet. Aufgrund des derzeitigen Reisebooms in Albanien sind die Fähren nicht nur wochenlang im Vorraus ausgebucht, sondern auch utopisch teuer. Die SH-25 sind wir dennoch gefahren: Der See ist wunderbar für Wassersportarten wie Kanu oder SUP geeignet und entlang der Straße liegen einige wunderschöne Campingplätze und einladende Restaurants.

Fotografieren an der Wolfswarte

Fotografieren auf Reisen

Reisen bedeutet Erleben. Erleben bedeutet Erinnerungen kreieren. Unsere Reiseerlebnisse halten wir am Liebsten mit unseren Kameras fest. Welche Fotoausrüstung bei uns immer mit dabei ist, haben wir hier für euch zusammengefasst!

Lagune Patok •

Um das Mündungsdelta des Met-Flusses hat sich eine weitläufige Lagune gebildet. Ihre Form ist in ständigem Wandel, insbesondere wenn es im Frühling zu enormen Schmelzwassermengen kommt. Gesäumt wird die Lagune von einem sorgsam handwerklich gefertigten Damm, über den auch eine geteerte Straße führt. Meeresseitig haben sich viele Restaurants auf hübschen Stelzenhäusern angesiedelt, die besonders im Sonnenuntergang ein schönes Fotomotiv abgeben.

Die Stadt Kruja • Roadtrip durch Mittelalbanien

Kruja liegt umgeben von Bergen auf einer Anhöhe, sodass man von der Stadt aus einen unfassbaren Blick auf die umliegende Region und bis zum Meer hat. Von hier lässt sich sogar beeindruckend deutlich die Lagune Patok erspähen! Die Stadt ist geprägt von einer mittelalterlichen Festungsanlage, es gibt einen historischen Bazar und zahlreiche süße Cafés. Wir selbst sind einen Nachmittag lang durch die süßen Gassen der Stadt geschlendert. Leider macht sich der einziehende Tourismus jedoch immer mehr bemerkbar: Das wohl beste Beispiel dafür ist der einst noch traditionelle Bazar, der mittlerweile fast nur noch Souvenirs oder anderen touristischen Kitsch anbietet.

Hoch über Kruja • Übernachten mit atemberaubender Aussicht

Nach einem langen und erlebnisreichen Tag in Kruja ist der Aussichtspunkt und dessen Parkplatz oberhalb der Stadt der perfekte Ort für eine ruhige Nacht im Camper oder Wohnmobil. Obwohl der Ort auch auf Park4Night zu finden ist, haben wir hier nur wenige weitere Campern getroffen. Der Blick hingegen ist auemberaubend! Die Stadt Kruja liegt nahezu vertikal unter dir und bei gutem Wetter kannst du bis zum Meer schauen!

Achtung: Die Anfahrt ist wirklich nichts für große Wohnmobile oder Fahrer mit schwachen Nerven!

Tirana • Unterwegs in Albaniens Hauptstadt

Die Hauptstadt Tirana ist ein absolutes Highlight auf dem Roadtrip durch Albanien. Bei der Anreise mit dem eigenen Fahrzeug sollten aber unbedingt stählerne Nerven und viel Zeit mitgebracht werden, denn verkehrstechnisch ist diese Stadt wohl die chaotischste des ganzen Landes. Nicht nur sind die Straßen geradezu chronisch verstopft, auch rückt das Beachten sämtlicher Verkehrsregeln hier grundsätzlich sehr in den Hintergrund (eine rote Ampel bewegt hier keinen Autofahrer zum Stehen) und meist versucht die Verkehrspolizei verzweifelt mittels Trillerpfeife und Handzeichen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Wer sich diesem Chaos gewachsen fühlt, wird ein Tirana eine erlebnisreiche Zeit verbringen.

Direkt im Stadtzentrum finden sich einige bewachte Parkplätze, auf denen auch das Übernachten im Camper toleriert wird. Von dort aus lässt sich die Hauptstadt wunderbar zu Fuß erkunden. Das Stadtzentrum ist ein überraschender Kontrast aus kommunistischem Plattenbau und moderner Architektur. Viel wurde wohl in den letzten Jahren saniert und modernisiert, nun gibt es neben zahlreichen neuen Parkanlagen nämlich auch eine moderne Fußgängerzone. Beim Besuch der Hauptstadt sollte der Besuch einer der beiden BunkART Museen nicht fehlen. Besonders das etwas außerhalb gelegene BunkART 1* soll die teils schaurige Vergangenheit Albaniens gut widerspiegeln. Da wir jedoch zu Fuß leichter zum BunkART2* gelangen konnten, können wir aus eigener Erfahrung auch diesen als sehr sehenswert und wohl für jedermanns Albanien Roadtrip geeignet, weiterempfehlen.

Unser Stellplatz in Tirana: 41.327479, 19.828491

Bekannte Sehenswürdigkeiten in Tirana:

  • Die BunkArt Museen (BunkART1 außerhalb von Tirana, BunkART2 in der Innenstadt)
  • Pazari i Ri (der große Lebensmittel-Bazaar)
  • Die Gerberbrücke
  • Uhrturm von Tirana und die daneben gelegene Et ` hem Bet-Moschee
  • Die alte Festungsmauer von Tirana
  • Die „Piramida“ (das einst teuerste Gebäude Albaniens, das die Tochter von Enver Hoxha zu seinem Gedenken errichten ließ)

Geheimtipp in Albanien • Shpella e Pëllumbasit

Im näheren Umkreis um Tirana erstreckt sich unglaublich weite, grüne, hügelige Natur, die nach einem stressigen Stadtbesuch geradezu perfekt zum Entspannen einlädt. Eher ein Geheimtipp unter Touristen ist die Wanderung zur Shpella e Pëllumbasit, eine Höhe mit fantastischem Ausblick auf das gesamte Erzeni Tal. Der Trailhead ist auch mit dem Bus von Tirana aus zu erreichen.

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Landzunge von Lezhe • Verlorenes Paradies in Mittelalbanien

Vor Lezhe liegt eine Landzunge die schon bei unserem ersten Besuch in Albanien 2020 Opfer von Investoren wurde, welche hier ihre Betonklötze direkt hinter dem Strand platzierten. Doch wer sich traute weiterzufahren, konnte bis Oktober 2023 ein kleines Paradies finden: Direkt vor den Türen von der bei Reisenden berühmt-berüchtigten Bar Leth. Doch die Zeiten haben sich geändert …

Lange war Marios Bar bei Lezhe unser liebster Ort in Albanien. Wir verbrachten hier sowohl auf unserem Albanien Roadtrip im Dezember 2020 als auch im September 2023 viel Zeit, lernten den Besitzer (Mario) und seine Familie kennen und lieben. Doch es kam, wie es Mario schon länger kommen sah … im Oktober 2023 verlor er sein Grundstück auf der Landzunge aufgrund von verschiedenen korrupten Entscheidungen die hier ineinander spielten. Die Bar ist seither geschlossen.

Berat • Albaniens Stadt der tausend Fenster

Die Stadt Berat zählt zu den schönsten und ältesten Orten Albaniens. Seit 2008 gehört der Ort zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch touristisch ist die Stadt überaus beliebt, insbesondere aufgrund seiner auffälligen Hausfassaden in der Altstadt. Die großen Fensterfronten der dicht beieinander liegenden Häuser, brachten Berat zum Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“. Berat hat viele hübsche Ecken und zahlreiche kleine und große Sehenswürdigkeiten. Allerdings haben wir uns statt Sehenswürdigkeiten abzuklappern einfach ein wenig durch die Stadt treiben lassen, was einfach eher unsere Art ist einen neuen Ort zu entdecken. Lediglich für die Burg von Berat haben wir uns mehr Zeit genommen, was wir auch empfehlen würden. Die Festung liegt etwa 200m über dem Rest der Stadt und beherbergt auch heute noch einen Teil der Stadt (unserer Meinung nach den Schönsten). Die Gassen sind eng und verwinkelt und der Blick von der Festung hinab auf die Stadt Berat ein wunderschönes Fotomotiv.

Bucht von Vlora • Schönster Sandstrand auf dem Albanien Roadtrip

Der wohl schönste Sandstrand Albaniens befindet sich in der Bucht von Vlora. Hier ist die Strömung oft stark (schwimmen verboten!) und der Sand verdichtet, sodass der Sandstrand mit dem Fahrzeug befahrbar ist. Allerdings handelt es sich bei der Bucht von Vlora um ein Biosphärenreservat und das befahren des Strandes ist somit alles andere als gestattet (bitte beachte dies, auch wenn sich leider nicht jeder daran hält!). Wer auf seinem Roadtrip durch Albanien einen schönen Platz zum Übernachten nahe der Bucht sucht, wird dennoch fündig: Am südlichen Ende der Bucht ist eine plane Grasfläche wie gemacht für ein Zelt oder Camper!

Die Umgebung der Bucht von Vlora ist bespickt von Sehenswürdigkeiten. Eine riesige Bunkeranlage, eine Flamingo-Kolonie und ein Holzsteg der zu einem auf einer Insel befindlichen Klosteranlage führt sind die wohl nennenswertesten Ausflusgziele.

Osum-Schlucht

Der Osum gehört zu den längsten Flüssen Albaniens und hat im Laufe der Jahrhunderte eine spektakulären Canyon in die gebirgige Landschaft geschnitten. Die Fahrt entlang des Canyon ist eines der großen Highlights jedes Albanien Roadtrips. Oberhalb des Canyon existiert eine Straße, von der du an vielen Stellen einen Blick in den Canyon werfen kannst. Auch einige Cafés und Bars sind hier zu finden. Das absolute Highlight ist jedoch die Osumi Canyon Bridge. Zu guter Letzt noch ein weiterer Tipp – Abenteurer aufgepasst! Gerade bei einem Albanien Roadtrip in den Sommermonaten (zu dieser Zeit ist der Wasserspiegel nämlich niedrig) können wir wärmstens empfehlen eine Schluchtenwanderung zu unternehmen.

Thermalquellen von Bënjë (bei Permet) • Albanien Roadtrip

Diese Quellen sind selbst über die Grenzen von Albanien hinaus bekannt und gelten als die wasserreichsten Thermalquellen des Landes. Das Wasser hat meist zwischen 20-30° C (also meist eher lauwarm als heiß), riecht typisch schwefelig und wird in mehreren Steinbecken gesammelt. Zu berücksichtigen gilt es jedoch, dass es hier gerade am Wochenende und zu Feiertagen ganz schön voll werden kann. Denn nicht nur als Reisender auf einem Albanien Roadtrip wird man von diesem schönen Ort gelockt, auch bei den Einheimischen sind die Quellen sehr beliebt.

Lengarica-Schlucht • Highlight unseres Albanien Roadtrips

Von den Thermalquellen aus kannst du ca. 2,5 Kilometer flussaufwärts durch die Lengarica-Schlucht wandern. Gerade in den Sommermonaten bietet sich somit eine sehr willkommene Abkühlung! Als tolle Fotomotive auf der Wanderung lassen sich die zwei Steinbrücken Ura e Kadiut und Ura e Dashit (weit nach oben nach oben schauen!!) entdecken.

Gjirokastra • UNESCO Weltkulturerbe in Albanien

Die hübsche Stadt Gjirokastra liegt bereits recht weit im Süden und ist auf dem Roadtrip durch Albanien auf jeden Fall einen Stopp wert! Die Stadt steht ebenfalls auf der Liste des UNSECO-Weltkulturerbes, unter anderem aufgrund ihrer beeindruckenden Wehrhäuser! Diese sollten damals bedrohte Männer vor der gefürchteten Blutrache schützen, die laut mittelalterlichem Gesetz verübt werden durfte. Auch wenn die Blutrache heute der Vergangenheit angehören sollte, gibt es der Regierung zufolge selbst in diesen Tagen noch über 1500 Familien, die von den alten Machenschaften bedroht werden. Inzwischen ist der Ort Gjirokastra ein durchaus touristisches Zentrum. Im Stadtkern findest du süße Gassen und einen schönen, jedoch zugegebenermaßen auch sehr touristisch ausgelegten Bazar.

Llogara-Pass • Serpentinen auf dem Albanien Roadtrip

Den Roadtrip durch Albanien Richtung Süden fortsetzend, wirst du wahrscheinlich den Llogara-Pass passieren. Dieser war bis 2023 noch die einzige aspahltieerte Verbindung zwischen dem Süden Albaniens (der albanischen Riveria) und dem Rest des Landes. Inzwischen soll es wohl eine zweite asphaltierte Strecke weiter landeinwärts geben. Auch wenn der Llogara-Pass aufgrund seiner starken Steigungen und zahlreichen Kurven viel Zeit benötigt lohnt sich die Fahrt sehr – als Belohnung gibt es eine wirklich atemberaubende Aussicht!

Gjipe Beach

Der Gjipe Beach gilt als DER Traumstrand Albaniens. Zwar ist er derzeit nur zu Fuß oder mit dem Boot zu erreichen, nichtsdestotrotz kann es hier in den Sommermonaten schon mal etwas voller werden. Um zum Strand zugelangen kannst du oberhalb des malerischen Strandes parken. Um hinunter an den Gjipe Beach zu gelangen bedarf es dann lediglich einer kurzen Wanderung. Achtung: Im Sommer musst du hier inzwischen mit Besuchermassen rechnen!

Syri i Kaltër (Blue Eye) • Bekannteste Sehenswürdigkeit Albaniens

In der Nähe der Hafenstadt Saranda ist die Quelle Syri i Kaltër (Blue Eye) zu finden, die sich in den letzten Jahren zu einer extrem beliebten Touristenattraktion entwickelt hat. Tatsächlich bietet sich durch das frisch aus dem Boden quellende, türkis-schimmernde Wasser ein beeindruckendes Bild. Allerdings waren wir bei unserem Besuch 2023 schockiert wie die Menschenmengen die Sehenswürdigkeit verändert haben. Nachhaltigen Tourismus darf man hier vergebens suchen, stattdessen führt eine breit asphaltierte Straße zu dem Naturwunder. Die Quelle ist mit Zäunen abgesperrt, welche „Baden verboten“ predigen (verständlich!) allerdings wird dieser Hinweis von den meisten Besuchern schlicht ignoriert (unverständlich!). Dass das Baden inzwischen offiziell verboten ist, werten wir dennoch als großen Fortschritt, denn bei unserem ersten Albanien Roadtrip im Dezember war das Highlight dieser Sehenswürdigkeit tatsächlich der Sprung von der Aussichtsplattform mitten ins Herz der Quelle. Wir finden es bedauerlich, dass die neue Regelung des Badeverbotes so übergangen wird, was uns leider etwas die Freude an diesem Naturwunder geraubt hat. Dennoch: Der Blick in die schiere Menge an Wasser welche sekündlich aus dem Boden quilt ist wunderschön!

Ohridsee und Stadt Ohrid • Zwischen Albanien und Mazedonien

Zwischen Albanien und Nordmazedonien liegt der Ohridsee, der nicht nur als einer der ältesten Seen des Balkans, sondern tatsächlich der ganzen Welt zählt. Zudem spielt er eine bedeutende Rolle als Naturreservat, wodurch ihm der Status als UNESCO-Biosphärenreservat zugesprochen wurde. Die gleichnamige Stadt Ohrid, eines der ältesten Siedlungsgebiete des Balkans, wurde ebenfalls als Weltkulturerbe ausgezeichnet.

Ausflugstipp: Im Ohridsee kann man Tauchgänge buchen, was sicherlich eine ganz besondere Erfahrung ist!

Lost Places & Bunker • Typisch Albanien

Wer schon beim Lesen dieser Überschrift erwartungsfreudige Gänsehaut bekommt, sollte vielleicht schon heute anfangen einen Albanien Roadtrip zu planen. Denn Lost Places gibt es reichlich, verteilt im gesamten Land! Zahlreiche, langsam verfallende Bunkeranlagen erinnern an das einst sozialistische Albanien unter Enver Hoxha, was dem ganzen leider auch einen bitteren, historischen Beigeschmack verleiht.

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Roadtrip Albanien • Lieblingsspots auf der Karte

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Wissenswertes • Roadtrip Albanien

Internet in Albanien

Albanien gehört nicht zur EU, sodass du dort leider nicht die Vorteile des kostenlosen EU-Roamings nutzen kannst. Um keine horrenden Gebühren für die Datennutzung zahlen zu müssen empfiehlt es sich für die Zeit in Albanien eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Vodafone hat angeblich (wir haben es nicht überprüfen können) das größte LTE Netz des Landes weshalb wir unsere SIM-Karten auf unserem 1. Roadtrip dort erworben haben. Auf unserem 2. Roadtrip war jedoch kein Vodafone Shop in der Nähe, weshalb wir zu ONE gewechselt sind. Während unseres konnten wir keinen Unterschied in der Netzabdeckung feststellen (wir hatten durchweg gutes Netz!!). Anders als in anderen Balkanländern finden sich Filialen in fast jedem Ort, selbst den kleinsten. Derzeit gibt es sowohl von ONE als auch Vodafone für Touristen zwei recht attraktive Datenpakete:

  1. Vodafone / ONE Tourist Pack
    Daten: 40 GB
    Minuten national: 1000
    Gültig: 15 Tage
    Preis: 2300 Lek – ca, 22€
  2. Vodafone / ONE Tourist Giga Pack
    Daten: 100 GB
    Minuten national: 5000
    Gültig: 21 Tage
    Preis: 2900 Lek – ca. 28€

Bezahlung & Kosten in Albanien

Die Währung Albaniens ist der Lek (ALL). Das Umrechnen von Euro in Lek bzw. umgekehrt gestaltet sich im Kopf etwas schwierig, denn derzeit entspricht 1 Lek 0,0096 € bzw. 1 € etwa 104 Lek (Stand Jan 2024). Bezahlt wird in Albanien hauptsächlich mit Bargeld. Selbst in Supermärkten solltest du dich nicht auf die Möglichkeit der Kartenzahlung verlassen! Möchtest du mit der Karte bezahlen, dann ist dafür in jedem Fall eine Kredit- oder Debitkarte nötig, die in Deutschland gängige EC-Karte nicht akzeptiert wird.

Das Preisniveau in Albanien ist niedrig. Zwar sind importierte Produkte sowie die Diesel- und Benzinkosten vergleichbar mit denen in Mitteleuropa, lokale Lebensmittel sowie nicht-touristische Dienstleistungen sind hingegen wirklich günstig. Ein paar Beispiele von unserem Albanien Roadtrip: Für das Reparieren meiner Schuhe beim Schuster wurden uns 0,70 € berechnet, Michas Friseur-Besuch hat umgerechnet ca. 3 € gekostet. Ein Byrek (lokales Blätterteig-Gebäck) kostet ca. 0,50 €, ein Restaurantbesuch für 2 Personen kostet ca. 15 €. Die Preise für touristische Dienstleistungen und Restaurants sind jedoch DEUTLICH höher. Wer beispielsweise auf einem Campingplatz speist, sollte mit mitteleuropäischen Preisen rechen!

Praktisch fürs Vanlife: In touristischen Gegenden können natürlich auch deutlich höhere Preise zutreffend sein. Selbstversorger kommen besonders preiswert aus, wenn sie auf importierte Produkte weitestgehend verzichten und Obst und Gemüse bei lokalen Händlern statt im Supermarkt kaufen. 

Beste Reisezeit für einen Albanien Roadtrip

Bei der Planung deines Roadtrips durch Albanien solltest du möglichst einen Zeitraum zwischen Mai und Oktober anpeilen. Da der Großteil des Landes auf mehr als 1.000 m über dem Meeresspiegel liegt, kommt es außerhalb dieser Zeitspanne wahrscheinlich schon zu Schneefällen, wodurch viele der schönsten Regionen Albaniens bereits von der Außenwelt abgeschnitten sein können. In den Sommermonaten Juli und August wird es in Albanien inzwischen jedoch extrem voll. Selbst in der Vor- und Nachsaison also im Juni und September wirst du an den Hauptreiserouten die Stellplätze noch mit einigen anderen Campern teilen und viele Sehenswürdigkeiten werden stark frequentiert sein. Wir empfehlen deshalb für einen Roadtrip durch Albanien am ehesten die Nebensaison. Wenn nicht anders möglich solltest du zumindest versuchen auf die Vor- oder Nachsaison auszuweichen.

Frischwasser & Abwasser auf dem Roadtrip Albanien

Frischwasser: Auf unserem Roadtrip durch Albanien haben wir am Straßenrand immer ausreichend öffentliche Wasserquellen gefunden, um unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen. Da wir einen Kombifilter aus Aktivkohle- und Nanopartikelfilter* im Camper installiert haben, haben wir auch in Albanien das Wasser aus unserem Tank getrunken.

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Schwarzwasser: Bezüglich der Entsorgung von Schwarz- und Grauwasser gibt es in Albanien keine öffentlichen Entsorgungsmöglichkeiten. Das Abwasser führt leider auch auf Campingplätzen in der Regel nicht in eine Kläranlage, sondern wird in ein naheliegendes Gewässer abgeleitet. Von der Nutzung einer Chemietoilette sollte deshalb unbedingt abgesehen werden! Empfehlenswert ist stattdessen eine Trockentrenntoilette* zu benutzen, wobei der Feststoffbehälter in den Hausmüll und der Pipi-Kanister in eine öffentliche Toilette oder zur Not auch in die Natur entsorgt werden können.

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Grauwasser: Um als Reisender einen Beitrag dafür zu leisten, möglichst wenig umweltschädliche Substanzen in die Gewässer zu leiten, solltest du für Dusche und Abwasch im Camper nur biologisch abbaubare Produkte nutzen. So kann der Fußabdruck, den du auf deinem Albanien Roadtrip hinterlässt, zumindest minimiert werden.

Fazit von unserem Roadtrip durch Albanien

Albanien hat uns bewegt – im Positiven wie im Negativen. Wir haben die Schönheit und die Freundlichkeit der Menschen mit ganzem Herzen genossen und waren dennoch oft einfach nur traurig und erschüttert. Das Land ist voller Kontraste, die uns in vielen Bereichen sehr die Augen geöffnet haben. Und das kann manchmal auch ziemlich unbequem sein, das spüren wir auch jetzt noch. Denken wir an unseren Roadtrip durch Albanien zurück, bleibt neben zahlreichen schönen Erinnerungen auch immer diese unangenehme Schwere. Das drückende Gefühl im Bauch, wenn wir an die Gespräche der teils verzweifelten Einheimischen zurückdenken oder an die im Müll suchenden Frauen…

Derzeit leben 2/3 aller Albaner dauerhaft außerhalb ihres Landes. Für viele ist es ein Land ohne Zukunft, denn es gibt keine Arbeit, kaum Rechte für Frauen und zahlreiche rechtsfreie Räume. Etwa 7 % der Albaner leben von weniger als 55 € monatlich… und auch wenn Albanien ein vergleichsweise günstiges Land ist, bedeutet das für die Menschen das Hungern.

Diesen Umständen sollte sich jeder Albanien-Reisende bewusst sein. Denn wer am Existenzminimum nagt, schert sich nicht um das korrekte Entsorgen von Müll oder den Schutz der Natur. Wenn Reisende wie wir sich also über diese Dinge beschweren, sollte immer bedacht werden, dass dies eine sehr privilegierte Sicht auf die Welt ist. Eine Sicht, die leider nicht der Realität vor Ort entspricht, auch wenn dies womöglich am eigenen Weltbild nagt. 

Ein paar abschließende Gedanken

Wir waren während unseres Albanien Roadtrips viel im Kontakt mit Einheimischen, ob Micha beim Friseur, ich beim Schuster oder unserer Erfahrung mit den Betreibern von Campingplätzen und Bars. Sie alle sagen: „Dass in Albanien so viele neue Mercedes, Porsche und Co. unterwegs sind, ist kein Zufall. Das Land ist Spielplatz des organisierten Verbrechens, und wir, die „Normalen“ leiden unter ihren Machenschaften. Sie machen Millionen, aber das Land, Albanien, sieht davon nichts.“ Worte, die zum Nachdenken anregen, oder? Wir sind uns recht sicher, dass dies so einiges erklärt.

Nichtsdestotrotz wollen wir mit all diesen ernsten Worten auch verdeutlichen, dass Bewusstsein zu schaffen vielleicht im ersten Moment unangenehm ist, aber dennoch nicht vernachlässigt werden sollte und ein Augenverschließen erst recht keine Lösung ist. Entsprechend wünschen wir dir viele weitere tolle Reisen und hoffen, dass auch du nicht nur weiter deine Marmeladenglas-Momente sammeln kannst, sondern dabei auch an Weitblick gewinnst.


Bis bald von uns dreien! 🙂

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7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Nina (Kommrum-Reisen)
    18. Juli 2022 13:14

    Ein toller Bericht eures Albanien-Roadtrips. Spätestens seitdem wir 2019 in Montenegro unterwegs waren, wollen wir unbedingt nach Albanien!

    Super, dass ihr auch auf die „Schattenseiten“ des Landes aufmerksam macht und hier nicht die Augen verschließt.

    Wir wollen nach dem Lesen eures Berichts auf jeden Fall unsere Reisepläne nochmal itensivieren. 🙂 Der Bericht ist auf jeden Fall schon gespeichert.

    Viele Grüße,

    Nina

    Antworten
  • Vielen Dank für diesen umfangreichen Beitrag – einige interessante Fakten habe ich gelernt, insbesondere was das Müllproblem angeht, das ist tatsächlich traurig, und hätte ich nicht gedacht. Ein Hinweis zum Design: Einige Fotos sind doch sehr gross vom Umfang, die würde ich etwas kleiner einbauen…

    Antworten
  • Mega spannender Artikel, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Der Balkan reizt mich ja auch schon lange und ich plane für nächstes Jahr endlich mal einen Roadtrip durch Montenegro. Bisher kenne ich ansonsten nur Kroatien. So schön solche Reisen auch sind, leider gibt es auch oft diese Schattenseiten. Spannend, aber auch einfach herzzerreißend…
    Viele Grüße
    Christina

    Antworten
  • Lieber Michael,
    für September 2020 war Albanien fest geplant. Eine Reise, zu der es nicht kommen sollte. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;-). Vielen Dank für deinen sehr ehrlichen Artikel, der es nicht bei Lobhudelei belässt, sondern das Land mit vielen Facetten schildert.
    Liebe Grüße
    Elke

    Antworten
  • Hallo ihr Lieben und vielen Dank für diese tollen Einsichten in das Land. Mir gefällt besonders gut, dass ihr auch auf die Schattenseiten hinweist und eure abschließenden Gedanken festhaltet. Ich freue mich schon, mehr von euren Reisen zu lesen.
    Liebe Grüße, Julita

    Antworten
  • Hallo und danke für den tollen Bericht. Kannst du mir nähres zum Vodafone Tourist Pack sagen, ich kann dazu nichts im Netz finden? Ich finde nur ähnliche Angebote EasyTravel etc., welche aber deutlich teuerer sind. byebye

    Antworten
    • Outdoornomaden
      15. Dezember 2022 11:17

      Leider haben wir damals im Internet auch keine Infos dazu gefunden. Als wir vor Ort in den Geschäften waren haben wir aber immer dieses Paket angeboten bekommen. Lg Miri

      Antworten

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Miri und Micha stehen zusammen am Strand und lächeln in die Kamera. Im Hintergrund steht ihr Wohnmobil mit geöffneten Türen.

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