Ein Camper ist für uns nicht nur ein Urlaubsgefährt für einige Tage, es ist ein Zuhause auf vier Rädern. Ganz ausschlaggebend für das Wohlfühlen ist dafür eine angenehme Temperatur im Inneren. Im Sommer nicht zu heiß, im Winter nicht zu kalt. So wäre die Traumvorstellung. Doch es ist gar nicht so einfach, den Dschungel an Materialien zu durchforsten. Welches Material ist das Richtige für deinen eigenen Camperausbau? Und was musst du beim Dämmen deines Campers beachten? Diese Fragen klären wir nun Schritt für Schritt. Du wirst sehen, dass die Wohnmobil Isolierung eigentlich ganz einfach ist. Also los geht’s! 

Isolierung vs. Dämmung • Ein paar Worte vorweg

Dämmung oder Isolierung – welche Bezeichnung ist nun die Richtige? Isolierung bedeutet, dass zwei Räume komplett voneinander getrennt werden. Isolierst du beispielsweise ein Stromkabel, wird dir dieses beim Anfassen keinen Stromschlag verpassen. Dämmen hingegen bedeutet, dass die Einflüsse, die ein Raum auf einen anderen hat, abgemildert werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn wir unseren Camper vor Wärme beziehungsweise Kälte von außen schützen wollen. Die korrekte Bezeichnung für diesen Arbeitsschritt ist also Dämmung. 

Weshalb schreiben wir dennoch oft Isolierung? Das liegt daran, dass die meisten (uns selbst eingeschlossen) in der Umgangssprache dennoch oft den Begriff des Isolierens verwenden. Dies spiegelt sich auch in Suchmaschinen wie zum Beispiel Google wieder. Wir haben diesen Artikel geschrieben, um möglichst vielen Menschen beim Ausbau ihres Campers weiterzuhelfen. Daher möchten wir natürlich, dass sie diesen Artikel überhaupt finden können. Das geht leider eben nur, wenn auch wir das Wort „Isolierung“ verwenden. 

Isolierung des Campervans • Einkaufsliste

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Wohnmobil Isolierung • Lohnt sich das wirklich?

Die Antwort ist ganz klar: Ja, definitiv! Ein leerer Kastenwagen heizt sich im Sommer einfach wunderbar auf und kühlt im Rest des Jahres auf eisige Temperaturen herunter. Das Dämmen ist allein schon aus diesem Grund unumgänglich. Ganz unabhängig davon in welchen Klimazonen du hauptsächlich unterwegs sein wirst. Neben dem Wohlfühlfaktor hat eine gute Isolierung aber noch weitere wichtige Vorteile. Ganz voran, die Rostvermeidung! Zugegeben ein Thema welches weder sonderlich sexy noch (zumindest in unserer Welt) interessant ist. Wichtig ist es allemal, immerhin möchten wir unseren Camper noch möglichst lange fit halten. Eng im Zusammenhang mit der Rostentstehung im Inneren des Campervans steht das Thema des Taupunktes. Dieses Thema ist durchaus etwas komplex, und wir sind zugegebenermaßen nicht gerade die besten Erklärbären. Einen Versuch der Erklärung werden wir dennoch wagen…

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Taupunkt und Rostvermeidung – Ein Versuch dies zu erklären

Im Zusammenhang mit der Dämmung des Wohnmobils wirst du immer wieder auf den Begriff „Taupunkt“ stoßen. Aber was genau hat es damit auf sich? Für alle, die es kurz und knackig haben möchten: Das Ziel der Isolierung des Campers ist die Verschiebung des Taupunktes, sodass die Luftfeuchtigkeit im Camper nicht an den Außenwänden kondensiert. Da die Wände des Wohnmobils so bestenfalls immer trocken bleiben, wird Rost vorgebeugt. Okay, soweit klar. Nun noch einmal für alle die (wie wir) es etwas genauer wissen möchten: 

Wir Menschen geben zu jeder Zeit Feuchtigkeit an die Luft ab. Und das sogar jede Menge: Pro Nacht und Person spricht man von etwa einem halben Liter Flüssigkeit. Die Luft nimmt diese auf. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt, welcher abhängig von der Umgebungstemperatur ist. Je höher die Temperaturen, desto mehr Feuchtigkeit kann aufgenommen werden. Wenn die maximale Aufnahmekapazität erreicht ist, spricht man von einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100%. Relativ übrigens deshalb, weil dieses Maximum ja von der Temperatur abhängig ist. 

Die erwärmte Luft im Camper nimmt also reichlich Feuchtigkeit auf. Viel mehr als es für die kühlere Außenluft möglich wäre. Erreicht diese warme, feuchte Luft im Camper dann die kalten Wände unseres Vans schlägt sich die Luftfeuchtigkeit in Tautropfen nieder. Die Wände unseres Campers sind nass, was die beste Grundlage für Rostbildung ist. Das müssen wir eigentlich kaum erwähnen. Genau aus diesem Grund sollte die Isolierung des Wohnmobils vollständig und möglichst lückenlos auf das Innere des Blechs geklebt werden. Dadurch soll ein möglichst fließender Übergang zwischen Außen- und Innentemperatur erreicht werden, sodass sich bestenfalls keine Feuchtigkeit niederschlägt.

Wohnmobil Isolierung: Welches Material zur Dämmung ist das Beste?

Schaust du dir die verschiedenen Wohnmobile und Selbstausbauten an, wirst du auf eine breite Palette an Materialien stoßen. Sie alle erfüllen denselben Zweck: Dämmung. Klar, das ist der Grundgedanke. Über diese recht offensichtliche Voraussetzung hinaus gibt es allerdings noch zahlreiche weitere Faktoren, welche bei der Auswahl des passenden Materials eine Rolle spielen. Gerade Materialien, welche im Hausbau zum Einsatz kommen, erfüllen nämlich leider häufig nicht die Eigenschaften, welche für den Einsatz im Wohnmobil wichtig sind. Bevor wir hier aber in die Tiefe gehen, folgt zunächst eine kleine Übersicht über die verschiedenen Dämmstoffe und deren Vor- und Nachteile. 

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Übersicht über mögliche Dämmstoffe

Mineralwolle (Glas- und Steinwolle)

Glas- und Steinwolle ist im Hausbau gut bekannt und gerne verwendet. Klar, denn die Wolle ist vergleichsweise günstig und hat wirklich tolle Dämmeigenschaften. Für den Camperausbau solltest du diese aber unserer Meinung nach nicht verwenden. Die Wolle ist nicht nur gesundheitlich bedenklich, sondern nimmt auch Feuchtigkeit auf. Während diese Eigenschaft im Hausbau kein Problem darstellt (die Wolle liegt gut abschottet hinter Mauer und Folie), ist es im Wohnmobil-Ausbau schon schwieriger eine gute Feuchtigkeitsbarriere zu schaffen. Meistens wird dafür eine sogenannte „Dampfsperre“ verwendet, also eine Folie, wie sie auch im Hausbau Anwendung findet. Bedenken solltest du aber, dass diese Folie ihren Nutzen verliert, sobald diese Lücken oder kleine Löcher aufweist. Die Wolle wird dann die Feuchtigkeit „aufsaugen“ und das Resultat ist ein feuchtes Bündel hinter deiner Verkleidung, welches nur schwierig wieder trockengelegt werden kann. 

Styropor

Auch das gute alte Styropor kennt man nur allzu gut aus dem Hausbau. Für den Camperausbau schätzen wir es aufgrund seiner feuchtigkeitsaufnehmenden Eigenschaft, ähnlich der Mineralwolle, als ungeeignet ein. 

Styrodur

Das ähnlich klingende Styrodur ist im Gegensatz zum Styropor deutlich besser für die Isolierung des Wohnmobils geeignet. Es nimmt nämlich keine bzw. kaum Feuchtigkeit auf. Zusätzlich ist es (genau wie Styropor) aber auch relativ kostengünstig und in jedem Baumarkt erhältlich. Klingt schon fast zu schön im wahr zu sein, oder? Ist es auch. Aufgrund seiner festen Form ist es nahezu unmöglich das Styrodur nahtlos an den gekrümmten Außenwände eines Kastenwagens anzubringen. Da es außerdem schnell entzündlich ist, ist eine Verwendung gut abzuwägen. Wir haben uns entschieden unseren Boden mit Styrodur zu dämmen. Primär aufgrund der deutlich niedrigeren Kosten bei ähnlichem Dämmwert. Da der Boden des Campers natürlich schön gerade ist, war dort auch das Verlegen der Styrodur Platten überhaupt kein Problem. Zusätzlich haben wir darauf geachtet, keine potentiellen Brandquellen, beispielsweise Stromkabel, in unmittelbarer Nähe zum Styrodur zu verlegen. 

Kork & Hanf-Matten 

Auf der Suche nach einem natürlichen, etwas umweltfreundlicheren Dämmstoff stößt man schnell auf Kork oder auch Hanf. Beide Materialien haben erstaunlich gute Dämmwerte. Ganz besonders das Kork sticht hier positiv hervor. Hanf-Matten sind relativ kostengünstig zu erwerben, allerdings aufgrund ihrer feuchtigkeitsaufnehmenden Eigenschaft nur teilweise geeignet. Etwas kostenintensiver aber dafür praktischer, sowohl aufgrund der Eigenschaften als auch der Verarbeitung, ist Kork. Da Kork zusätzlich noch super schön aussieht, haben wir dieses als Verkleidung und Isolierung für unsere Türen verwendet. 

Armaflex

Armaflex ist das wohl am häufigsten verwendete Material in der Wohnmobil Isolierung. Das Material wurde zwar eigentlich gar nicht für den Einsatz in Fahrzeugen entwickelt, eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften aber optimal. Außerdem ist die Verarbeitung wirklich super, super einfach. Ein Messer zum Zurechtschneiden reicht und es kann losgehen. Aber jetzt erst einmal langsam. Welche Vorteile bietet die Verwendung von Armaflex zur Wohnmobil Isolierung denn nun genau?

  • gute Dämmeigenschaft
  • schwer entflammbar & selbst erlöschend
  • geschlossenporig, nimmt also keine Feuchtigkeit auf
  • super leicht zu verarbeiten
  • erhältlich in unterschiedlichen Stärken, je nach erhoffter Dämmwirkung

Gibt es einen Haken? Eigentlich nicht. Beachten solltest du lediglich, dass Armaflex in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich ist. Nicht alle sind gleichermaßen für den Camper-Ausbau geeignet. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.

Armaflex Alternativen • K-Flex & X – Trem Isolator

Armaflex von Armacell ist unser Favorit unter all den Dämmstoffen, aber sicherlich kein Schnäppchen. Für uns war das vollkommen in Ordnung. Immerhin möchten wir den Camper noch viele Jahre nutzen, da wird sich diese Investition sicherlich auch bezahlt machen. Der Vollständigkeit halber möchten wir aber erwähnen, dass es neben Armacell durchaus auch weitere Hersteller gibt, welche ein armaflex-ähnliches Material zu günstigeren Preisen anbieten. Gehört haben wir hier insbesondere von K-Flex und X – Trem Isolator. 

Wohnmobil Isolierung mit Armaflex • Welches Armaflex ist das Richtige?

Wie bereits erwähnt, kannst du Armaflex in verschiedenen Ausführungen kaufen. Es stellt sich die Frage, welche Ausführung nun für die Wohnmobil Isolierung die Geeignetste ist. 

ACE • der günstigste Armaflex Dämmstoff

Das Armaflex ACE gehört der älteren Generation des Armaflex an. Es wird schon seit Jahrzehnten insbesondere zur Rohrisolierung genutzt. Allerdings weist es schlechtere Dämm- und Verarbeitungseigenschaften als die beiden anderen, moderneren Armaflex Ausführungen (XG & AF) auf. Das Armaflex ACE ist beispielsweise weniger flexibel, was unter anderem die Dämmung von Holmen im Fahrzeug erschwert. Da wir ein Reststück Armaflex ACE von Freunden übernommen haben, hatten wir die Möglichkeit die Eigenschaften des Armaflex ACE direkt mit denen des Armaflex XG (neuere Generation) zu vergleichen. Wir waren wirklich erstaunt über die deutlich schlechteren Verarbeitungseigenschaften, insbesondere die geringere Flexibilität. Beachten solltest du, dass das Armaflex ACE nicht in Deutschland produziert wird und teilweise einen starken chemischen Geruch hat. Wir empfehlen dir deshalb unbedingt auf eines der anderen Ausführungen zurückzugreifen! 

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AF • das teuerste Armaflex mit Microban

Armaflex in der Ausführung AF ist die teuerste Variante, bietet dafür aber auch einige Vorteile. Das Armaflex AF gehört der modernen Generation mit verbesserten Dämm- und  Verarbeitungseigenschaften an. Es hebt sich zusätzlich durch eine sogenannte Microban-Technologie ab. Diese schützt das Armaflex vor dem Eindringen von Microben, in dem es deren Zellwände zerstört.

XG • unsere Armaflex Empfehlung

Das Armaflex XG gehört, wie auch das Armaflex AF, der neuen Generation mit verbesserten Dämm- und Verarbeitungseigenschaften an. Es kommt allerdings ohne die Microban-Technologie daher. Dadurch ist dieses Armaflex deutlich günstiger. Da die Microban-Technologie unserer Meinung nach für die Verwendung in der Wohnmobil Isolierung nicht zwingend nötig ist, ist das Armaflex XG unser kleiner Preis-Leistungs-Sieger. 

Armaflex: Selbstklebend oder Nicht-Selbstklebend?

Auch hier gehen die Meinungen der Selbstausbauer, wie bei dem Thema Wohnmobil Isolierung generell, deutlich auseinander. Letztlich ist wohl beides eine gute Wahl. Der Hauptvorteil des nicht-selbstklebenden Armaflex ist wohl der günstigere Preis. Dafür ist die Verarbeitung deutlich aufwendiger. Wir haben uns für das selbstklebende Armaflex entschieden und waren sowohl während der Verarbeitung als auch später mit der Haftung wirklich zufrieden. Einmal angebracht, kann das Armaflex wirklich nur noch unter Zerstörung entfernt werden. 

Wohnmobil Isolierung mit Armaflex • Welche Dicke?

Das Armaflex ist in verschiedenen Stärken von 3 bis 50 mm erhältlich. So stellt sich anfangs die berechtigte Frage nach der optimalen Dicke. Im Bereich der Wohnmobil Isolierung trifft man immer wieder auf Selbstausbauer, welche auf 19mm Dicke schwören. Doch wieso? Um ganz ehrlich zu sein, haben wir darauf nicht so recht eine gute Antwort finden können. Die 19mm sind wohl einfach ganz gut zu verarbeiten. Sie sind gleichzeitig aber nicht so dünn, als dass der Dämmeffekt zu klein wird. Da wir es anfänglich nicht besser wussten, haben wir uns ebenfalls für die 19mm Armaflex XG entschieden. Doch da wir insbesondere an den Holmen nicht zu viel Platz verlieren wollten, haben wir diese mit 9mm Armaflex XG gedämmt. 

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Wohnmobil Isolierung mit Armaflex •  Wie viel Material wird benötigt?

Wie viel Armaflex du für die Isolierung deines Kastenwagens benötigst, können wir leider gar nicht so genau beantworten. Dies hängt wirklich stark von der Genauigkeit während der Verarbeitung ab. Grundsätzlich solltest du dir als Anhaltspunkt die Innenmaße deines Kastenwagens ausmessen und grob überschlagen, welche Flächen gedämmt werden sollen. Möchtest du die Türen auch dämmen? Wirst du den Boden auch mit Armaflex oder einem alternativen Material dämmen? Hast du die Flächen berechnet, musst du erfahrungsgemäß noch circa 2-3qm Material aufschlagen, welches durch Wölbungen und Hohlräume verloren geht.  Für unseren Ford Transit L2H2 haben wir insgesamt folgende Mengen verbaut: 

  • Armaflex XG 19mm selbstklebend: 18qm (entspricht 3 Rollen)
  • Armaflex XG 9mm selbstklebend: 3qm 
  • Armaflex XG Klebeband 3 mm: 2 Stück
  • Styrodur 20mm: ca. 5qm

Wohnmobil Isolierung mit Armaflex Schritt für Schritt

Oberflächen reinigen

Egal ob selbstklebendes oder nicht-selbstklebendes Armaflex, für die langfristige Beständigkeit des Klebers gilt Folgendes. Die Klebeflächen müssen vollständig frei von Staub- oder Fettrückständen sein. Bevor wir mit dem Zurechtschneiden des Armaflex begannen, genoss unser zukünftiger Campervan erst einmal eine komplette Grundreinigung. Wahnsinn, wo Staub und Farbreste sich überall versteckten. Nachdem der Camper größtenteils staubfrei war, begannen wir Oberfläche für Oberfläche von Fettrückständen zu befreien. Verwendet haben wir dafür einen Silikonentferner aus dem Baumarkt.

Zuschnitt mit einer Schablone

Um möglichst wenig des teuren Armaflex zu verschwenden, haben wir für die großen, unförmigen Flächen im Kastenwagen ganz einfache Schablonen aus Zeitungspapier genutzt. Das spart ganz nebenbei noch wahnsinnig viel Zeit. Ein mühsames Ausmessen der Flächen ist nämlich nicht nötig. Zum Anzeichnen des Ausschnitts auf das Zeitungspapier hälst du dieses einfach großflächig über die zu dämmende Stelle am Van. Nun nimmst du dir einen gut erkennbaren Stift und zeichnest die Fläche, die du dämmen möchtest, einfach auf das Zeitungspapier auf. Mit dem Zeitungspapier kommst du super bis in die letzte Ecke deines Kastenwagens, sodass die Zuschnitte sehr genau werden. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass du das Zeitungspapier während des Zeichnens auf gar keine Fall verrutschen lässt. 😉

Armaflex an die Wände anbringen

Zack, jetzt noch die Schutzfolie von den Klebeflächen ziehen, das Armaflex anbringen, Lufteinschlüsse vermeiden (wichtig) und das Armaflex anschließend gut andrücken. 

Kleiner Tipp: Besonders bei Klebeflächen, die schlecht zu erreichen oder besonders groß sind (wie am Dach), ist es weniger ratsam bereits zu Beginn die gesamte Schutzfolie abzuziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit der Klebefläche irgendwo anstößt und das Armaflex dort festklebt ist einfach recht hoch. Praktischer ist es stattdessen lediglich eine kleine Ecke der Folie abzuziehen, das Armaflex an der richtigen Stelle anzukleben und dann die Schutzfolie langsam hinter dem Armaflex herauszuziehen.

Isolierung schwieriger Stellen im Wohnmobil

Isolierung der Fahrerkabine

Über eine offene Fahrerkabine ergibt sich ein riesiges „Leck“ in der Wärmedämmung des Wohnmobils. Ist dir ein angenehmes Klima im Innenraum wichtig, sollest du dir Gedanken über die thermische Abgrenzung machen. Grundsätzlich sind dafür in Wohnmobilen eine der folgenden Varianten, oder eine Mischung dieser, zu finden.

Trennwand

Über die Vor- und Nachteile solch einer räumlichen Trennung zwischen Wohnraum und Fahrerkabine lässt sich sicherlich streiten. Aus Sicht der Wärmedämmung ist diese Variante aber das Optimum. Einige Punkte möchten wir hier nur zu bedenken geben: Sind Wohn- und Fahrerkabine getrennt, musst du das Fahrzeug immer verlassen, solltest du losfahren wollen. Das ist in eventuell brenzligen Situationen unvorteilhaft. Es steht darüber hinaus weniger Wohnraum zur Verfügung, da die Autositze nicht in den Wohnraum integriert werden können. So fällt deutlich weniger Licht ins Fahrzeuginnere. Es werden also mehr Fenster benötigt. 

Wärmevorhang

Da für uns eine vollständige Trennung von Wohn- und Fahrerkabine nicht in Frage kam, haben wir uns entschieden einen dicken Vorhang anzubringen, welchen wir bei Bedarf einfach zuziehen können. Natürlich ist der Dämmeffekt, verglichen mit der Trennwand, eher gering. 

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Isolierung von Hohlräumen und Holmen

Je nach Fahrzeugtyp deines Campers wirst du bei der Isolierung der Karosserie auf mehr oder weniger zahlreiche schwierige Stellen stoßen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Unser Ford Transit zählt definitiv zu den negativen Beispielen. So viele Hohlräume konnten wir bei fast keinem anderen Kastenwagen feststellen. Fragt sich nun wie mit diesen, doch sehr schwierig zu dämmenden, Stellen umgegangen werden sollte. Die Meinungen von Kastenwagen-Ausbauern gehen hier weit auseinander. Von „gar nicht dämmen“ bis „komplett ausschäumen“ ist eigentlich alles dabei. 

Kastenwagen Holme gar nicht isolieren?

Sollten Holme und Hohlräume einfach ungedämmt bleiben? Definitiv nicht! Werden die Holme und Hohlräume überhaupt nicht gedämmt, entstehen Kältebrücken. Die sorgen dafür, dass dein Wohnmobil trotz Isolierung an den großen Flächen super schnell auskühlt bzw. aufheizt. Der Effekt ähnelt dem des „Löffels im heißen Tee“. Beim Tee sorgt der Metalllöffel dafür, dass die Hitze aus der Teetasse abtransportiert wird. Im Camper übernehmen diesen Job ungedämmte Teile der Karosserie. Jeder Holm, jeder Hohlraum, jedes noch so winzige freie Metallteil unterstützt den Ausgleich des Temperaturunterschieds von innen und außen und macht damit all die Mühen des Dämmens zunichte. 

Ausschäumen von Holmen?

Um dies vorzubeugen, sieht man in der Camperausbau – Community immer wieder, dass die Hohlräume mit Bauschaum oder dem etwas besseren PU-Schaum ausgeschäumt werden. Auch wenn zumindest der PU-Schaum kaum bis wenig Feuchtigkeit aufnimmt, würden wir dir davon echt abraten. Die Hohlräume in den Holmen des Kastenwagens sind so konzipiert, dass sie Feuchtigkeit und Kondenswasser nach unten hin ableiten. Schäumst du diese nun aus, kann diese Feuchtigkeit nicht mehr entweichen. 

Holme & Hohlräume isolieren • Unsere Lösung

Wir haben unsere Holme mit selbstklebendem 9mm Armaflex isoliert. Der Platzverlust ist verschwindend gering und die Verarbeitung ist einfach und schnell. Falls irgendwann doch einmal Kondenswasser hinter der Verkleidung entstehen sollte, kann dieses durch die noch offenen Holme abfließen. 

Wohnmobil Isolierung bzw. Dämmung: Kosten für diesen Arbeitsschritt

  • 3x Armaflex 19mm XG je 6qm: 196,00€
  • 2x Armaflex 3mm Klebeband XG: 28,38€
  • 3x Armaflex 9mm XG je 1qm: 51,27€
  • Styrodur 20mm Platten 6qm: 25€
  • 1x Silikonentferner: 5.99€
  • Gesamtkosten: 306,02€

Literaturtipps zum Thema Kastenwagen Ausbau

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo ihr Zwei,

    schön, dass ihr das alles so anschaulich und umfassend erklärt.

    Wir stehen auch gerade vor dem Ausbau eines Kastenwagens und überlegen, ob wir den Boden mit Styrodur oder Armaflex dämmen. Wird das Styrodur auf dem Boden verklebt oder liegt das nur auf? Und wie ist das mit den Sicken und Stegen im Boden, liegt das Styrodur da flächig auf oder gibt es Hohlräume?

    Wir werden euren Ausbau auf jeden Fall weiter verfolgen und wünschen gutes Vorankommen.

    Liebe Grüße Gina und Marcus

    Antworten
    • Outdoornomaden
      8. Dezember 2020 11:38

      Hallo ihr Lieben,
      das Styrodur liegt auf dem Boden auf, verrutscht aber nicht, durch die Holme welche es quasi einrahmen. Der Boden hat natürlich auch Sicken, aber da haben wir das Styrodur einfach draufgelegt. Das ist denken wir auch gar nicht so schlecht, da es immer mal wieder (trotz Dämmung) zu Kondenswasser kommt, welches so besser trocknen kann.

      Ganz liebe Grüße
      Miri

      Antworten
  • Hey ihr Lieben! Vielen Dank für all eure Mühen alles per Video und Blog Post an uns weiter zu geben! Ich bin gerade selber am Ausbau – beziehungsweise stehe noch ganz am Anfang. Habe gerade das Auto gefunden und werde jetzt die Tage beginnen. Ich habe auch wie ihr einen dunkelblauen Ford Transit mit kurzen Randstand 😉 Nur ist meiner ein klein bisschen niedriger.

    Ich habe eine Frage, welche Größe haben eure Holzrahmen am Boden? Bei den Dach- und Seitenfenster habt ihr 28mm x 28mm genommen oder? Und für den Boden, zwischen den Styrodurplatten? Wisst ihr da noch die mm angaben?

    Vielen Dank schonmal im Voraus! Habt noch eine tolle Zeit und aufregende Reisen!

    Clara

    Antworten
    • Outdoornomaden
      28. Juli 2021 11:13

      Hallo liebe Clara, ach wie cool, ganz viel Spaß beim Ausbau! Für den Boden haben wir normale Unterkonstruktionslatten genommen, die sind genormt und eigentlich immer gleich groß (ich glaube 19mm x 34mm). Das passt für den Boden optimal, weil das Styrodur (20mm) dann schön festgeklemmt wird, nicht verrutschen kann und somit nichts quietscht, gleichzeitig wird es aber auch nicht zur sehr gequetscht. Ich hoffe das hilft dir!

      Und genau: Für die Fenster haben wir 28x28mm Quadratleisten genommen. Die sind zwar etwas teurer, aber die 28mm haben einfach ziemlich perfekt gepasst (nimmt halt nicht so viel Platz weg, wie andere Maße 🙂 ).

      Ich hoffe das beantwortet deine Fragen.
      Liebe Grüße
      Miri

      Antworten

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Mit unserem selbstausgebauten Van reisen wir um die Welt, sammeln Geschichten und Momente für Outdoornomaden, bewundern die großen und ganz kleinen Dinge, denen wir täglich begegnen. Im Van zu leben war immer unser großer Traum. 2020 haben wir unseren Mut zusammen genommen und uns unser Traumhaus auf vier Rädern gebaut. Zuhause ist nun, wo wir es parken. Wir glauben: Das Leben ist zu kurz für irgendwann. Und wer weiß schon was das Morgen bringen wird?

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